Generationenwechsel im Modehaus Kutsam
Johannes Kutsam übernimmt die Anteile von seiner Großmutter Rosa Kutsam und wird dritter Geschäftsführer im gleichnamigen Modehaus.
ST. VALENTIN. In der Familie Kutsam war das Schneiderhandwerk eine jahrhundertealte Tradition, die vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde. Der erste verbriefte Schneider dieser Linie, Martin Kuzhamer, wurde 1730 geboren. Der letzte Schneider war Erhard Kutsam der mit seiner Frau Rosa die Schneiderei zu einem Modehaus in Bad Hall weiterentwickelte.
Sohn Christian übernahm in den 80igern die Geschäftsleitung und hat mit seiner Frau Roswitha das Unternehmen auf fünf Standorte in Bad Hall, Sierning, Kirchdorf/Krems, Schwertberg und St. Valentin vergrößert. Derzeit betreuen 75 Mitarbeiter, darunter drei Lehrlinge über 50.000 Stammkunden.
Rosa Kutsam übergab am 1. Februar ihre Gesellschaftsanteile an ihren Enkelsohn Johannes Kutsam. Er wird gemeinsam mit seinen Eltern als Geschäftsführer die Geschicke des Modehauses leiten. Er tritt damit als Kind der neunten Generation in die modischen Fußstapfen seines Vorfahren Martin Kuzhamer.
Nach Auslandserfahrungen in den USA und Mexiko sowie Forschungstätigkeit am WIFO in Wien entschloss sich der Volkswirt und Wirtschaftsinformatiker 2013 die Nachfolge im Unternehmen anzutreten. Seither übernimmt Johannes Kutsam Schritt für Schritt Agenden seines Vaters, der sich als Spartenobmann des Handels OÖ für faire Rahmenbedingungen einsetzt. „Mein Engagement in der Kammer wäre ohne geregelte Betriebsnachfolge nicht möglich.“, weiß Christian Kutsam.
Bei aller Euphorie ist die neue Aufgabe keine Kleine. Dessen ist sich auch Johannes Kutsam bewusst. Internationale Ketten buhlen um die Gunst der österreichischen Kunden, Einkaufszentren an den Stadträndern reduzieren die Frequenz in den kleinen Orten, in denen auch Kutsam seine Modehäuser betreibt. Johannes Kutsam gibt sich jedoch kampfeslustig: „Wir sind die letzte Bastion der guten Beratung. Unsere Aufgabe ist es Menschen schön anzuziehen.“, bringt er den Unternehmenszweck auf den Punkt und blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir denken nicht in Quartalen, sondern in Generationen. Unser Ziel ist der begeisterte Kunde.”
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