Risikofaktoren für Herzrhythmusstörungen sind zum Beispiel koronare Herzerkrankungen, Alter, Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelentzündung, Bluthochdruck, Alkohol und Nikotin, Dauerstress und bestimmte Medikamente.
Normalerweise pumpt das Herz mit etwa 115.000 Schlägen pro Tag 7200 Liter Blut durch den Körper. Jeder Schlag wird durch einen elektrischen Impuls ausgelöst. Die Erregung entsteht im Vorhof, wo der Sinusknoten, der körpereigene Schrittmacher beheimatet ist, und wird dann über spezielle Reizleitungsbahnen auf die Herzkammer übergeleitet. Man unterscheidet Tachykardien, schnelle Frequenzbeschleunigung wobei das Kammerflimmern lebensbedrohlich ist und ein Defibrillator zum Lebensretter wird. Man kann heute modernste kleinste Defibrillatoren auch implantieren.
Das Vorhofflimmern, von dem bis zu 20 Prozent der Menschen über 80 Jahren betroffen sind, macht sich oft durch unregelmäßiges schnelles Herzklopfen, Herzschmerzen, innere Unruhe, Schweißausbrüche, Nervosität und Angst bemerkbar, kann aber auch unbemerkt bleiben. Als Komplikation kann es zu einem Schlaganfall kommen. Neben der medikamentösen Therapie kann man bestimmten Patienten eine Kardioversion (elektrischen Stromstoß) anbieten, um das Herz wieder in den Sinusrhythmus zu versetzen. Auch eine Katheterablation kann geeignet sein, die unerwünschten zusätzlichen Stromimpulse in der Vorkammer einzudämmen.
Unter Bradykardien versteht man eine verlangsamte Frequenz, die Schwindel, Leistungsabfall, wiederholte kurze Bewusstlosigkeit mit sich bringen kann. In bestimmten Fällen kann ein Herzschrittmacher dem Herzen als Taktgeber eingepflanzt werden. Schrittmacher der neuesten Generation sind sondenlos, werden via Katheter ins Herz eingebracht, dort abgesetzt und mittels einer Art Widerhaken verankert.