Fortgehen in der Region: Großraumdisko oder Jugendtaxi?
Die Jugend wünscht sich günstigere und flexiblere Anbindungen von den Städten nach Hause.
REGION (bks, km). „Leider gibt es in der unmittelbaren Region wenig Möglichkeiten zum Fortgehen", so Jakob Liedlbauer, Vorsitzender der SJ (Sozialistische Jugend) Kronstorf. Im Ort gebe es die “RaBar“, die beliebt sei, ansonsten würden die Kronstorfer eher nach Steyr oder nach Linz fahren. „Hier kommt es dann oft darauf an, wo man zur Schule geht", so Liedlbauer. Im Sommer seien die „Festln" Ausweichmöglichkeiten der Jugendlichen.
Günstig nach Hause kommen
„Das Hauptproblem ist immer, wie man sicher und günstig wieder heimkommt. Nach 23 Uhr gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr, die von Steyr oder Linz nach Kronstorf fahren", so der SJ-Vorsitzende. Schüler und Lehrlinge könnten es sich nicht immer leisten, mit dem Taxi zu fahren. „Es wäre toll, wenn es bezirksweit einen günstigen Heimbringerdienst gäbe", sagt Liedlbauer. Die Herausforderung hierbei sei jedoch die Größe des Bezirks Linz-Land. In Kronstorf selbst wird den jungen Menschen ein Jugendtaxi angeboten.
2014 hat die Marktgemeinde den Jugendbeteiligungsprozess „WhatsUp Kronstorf" gestartet. „Dabei ist herausgekommen, dass sich Jugendliche einen Treffpunkt mit ungezwungener Atmosphäre wünschen", so Liedlbauer. Aus diesem Grund wurde das „DriveJuz", ein Jugendpavillon, gebaut. Er ist jeden Mittwoch von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Informationen gibt es in der Facebook-Gruppe („DriveJuz Kronstorf"). Diverse Workshops und Hilfe bei der Jobsuche zählen zum Angebot des Jugendzentrums.
Keine Disko in Enns
„Ich glaube, dass wir in Enns schon einige Lokale haben, in denen sich die Jugendlichen treffen können“, so Gregor Eckmayr, Obmann der JVP (Junge Volkspartei) Enns. Diskos seien jedoch nicht vorhanden, weshalb viele Jugendliche nach Linz pendeln würden. Zwar sei die Zugverbindung von Enns nach Linz gut ausgebaut, jedoch fehle es in den Morgenstunden an Angeboten. Für Eckmayr gäbe es deshalb zwei mögliche Wege, um die Jugendlichen der Region künftig zufriedenzustellen. „Entweder es wird in Enns eine Großraumdisko eröffnet oder man geht den Weg, einen ordentlichen Heimbringservice zu organisieren.“ Diese Vorschläge bekomme er auch aus der Bevölkerung zu hören. Eine Lösung wäre in seinen Augen die Einführung des Anruf-Sammel-Taxis. „Das wäre prinzipiell eine Variante, die ich sehr begrüßen würde.“ Zwar sei auch eine Großraumdisko wünschenswert, bei dieser sehe Eckmayr jedoch kaum Potenzial, dass sich diese auch dauerhaft hält. „Es gibt in Enns auch keinen eigenen Raum für Jugendliche, wo sie sich treffen können, ohne etwas konsumieren zu müssen.“ Hier könne die Politik ansetzen. „Dieser Ort sollte klar abgegrenzt sein zu einem Jugendzentrum“, so Eckmayr. Da beide verschiedene Altersgruppen ansprächen. „Ein solcher Ort hätte in Enns sicher Potenzial, wenn man sich vorab ein gutes Konzept dafür überlegt“, so JVP-Obmann Eckmayr.
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