Huber Manfred – über 100.000 Minuten auf der Trainerbank als sportlicher Leiter des SC St. Valentin

Manfred Huber übegibt sportliche Leitung an Harry Leitner
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ST.VALENTIN. Nach über 32 Jahren für den Verein zieht sich Manfred Huber aus der sportlichen Leitung beim SC St. Valentin zurück und wird in Zukunft das Fußballgeschehen nur mehr aus der Sicht des Zusehers betrachten. Viele Höhepunkte und Ereignisse erlebte der Vollblutfunktionär in den vergangenen Jahrzehnten, auf die wir in diesem Interview ein wenig zurückblicken und dabei mehr über seine Beweggründe zu diesem Schritt erfahren möchten:

Steckbrief: Huber Manfred
Geboren: 15.12.1963
Familienstand: verwitwet
Kinder: Tanja 30 Jahre, Daniel 26 Jahre

Rundschau: 1984 hast du beim SC St. Valentin angefangen. Kannst du dich noch an deinen Einstieg beim Verein erinnern?
Manfred Huber: Bis dahin hatte ich mit Fußball nicht wirklich viel zu tun und beschäftigte mich in meiner Freizeit mehr mit Musik. Aber ich kannte eine Vielzahl an SC Spielern und Funktionären und der damalige Trainer meines Bruders und sehr guter Freund, Markus Schruf, hat mich dann schließlich zum Verein gebracht.

Rundschau: Begonnen hast du als aktiver Spieler. Wie verlief deine sportliche Laufbahn?
Manfred Huber: Angefangen hat alles in der zweiten Mannschaft des SC St. Valentin. Dort habe ich als Außenverteidiger begonnen und konnte viele schöne Momente erleben. In Folge durfte ich dort als Kapitän mit dieser Mannschaft zahlreiche Meistertitel erringen. Neben dem sportlichen Erfolg und der Kameradschaft kam bei uns der Spaß nie zu kurz und es entstanden viele Freundschaften, die ich sonst wahrscheinlich nicht hätte schließen können und die bis heute halten.

Rundschau: Den größten Teil deiner Zeit für den SC St. Valentin hast du dann als Funktionär geleistet. Wann holte man dich in den Vorstand?
Manfred Huber: Unter Franz Staudenmayr habe ich damals als Spielervertreter erstmals im Vorstand mitgearbeitet. Franz wurde damals mit Hilfe von Obmann Knauer Hans als Spielertrainer von Vorwärts Steyr nach St. Valentin gelotst und mit ihm sind wir nach vielen Jahren in der 1. Klasse, endlich in die Bezirksliga aufgestiegen.
In die sportliche Leitung hat mich dann der SC Ausnahmefunktionär Hermann Wallner 1988 geholt. Nach einer sportlichen Durststrecke mussten wir dann 1992 wieder ganz unten in der 2. Klasse anfangen und mit dem Engagement von Trainer Horst Backfrieder übernahm ich die sportliche Leitung des Vereins. Mit Horst schafften wir den sofortigen Wiederaufstieg in die 1. Klasse.

Rundschau: Du hast viele Höhen und Tiefen mit dem Verein erleben dürfen. Auf welche Höhepunkte blickst du am liebsten zurück?
Manfred Huber: Da gibt es tatsächlich eine Menge an Höhepunkten an die ich mich gerne erinnere. Ganz besonders war die Zeit mit Christian Lehermayr, ehemaliger LASK-Bundesliga Spieler, den wir mit deiner Hilfe von St. Florian weg nach St. Valentin bringen konnten. Er war nicht nur sportlich eine Ausnahmeerscheinung, er hat den Jungen eine ganz neue Spielkultur beibringen können und hat den Spielern auch menschlich sehr viel weitergeholfen. Mit ihm als Spielertrainer schafften wir den Wiederaufstieg in die Bezirksliga und einige junge Spieler schafften den Sprung in höhere Spielklassen, Lukas Hintersteiner kam zum LASK oder Andreas Reisinger über Schwertberg dann zu Union Perg. Aber auch an die Zusammenarbeit mit Harald Gschnaidtner, langjähriger Kapitän bei FC Linz oder Goran Kartalija, Nationalteamspieler knüpfe ich schöne Erinnerungen.

Rundschau: Mit deiner Hilfe und Unterstützung wurden auch zahlreiche andere Veranstaltungen und Erneuerungen vom SC St. Valentin ins Leben gerufen.
Manfred Huber: Absolut richtig. Es gibt viele neue Dinge die wir gemeinsam eingeführt und umgesetzt haben. Da denke ich zum Beispiel an das Muhr Michael Gedenkturnier, dass heuer am 26.12.2016 bereits zum 29. Mal in der Sporthalle in Langenhart stattfinden wird. Dank Markus Schruf und Muhr Ralf, ehemaliger und aktueller Nachwuchsleiter bei der Autria Wien und der damit verbundenden Teilnahme von der Austria konnte man in St. Valentin schon David Alaba,Aleksandar Dragovic oder Heinz Lindner in der U19 Mannschaft zusehen oder beim Einlagespiel gegen die Austria Legenden Franz Wohlfahrt,Ernst Baumeister,Andi Ogris oder Manfred Schmid, dem aktuellen Co-Trainer beim 1. Köln bewundern. Ebenfalls eine tolle Einrichtung wurde das Hermann Wallner Turnier für U8 Mannschaften, dass mittlerweile zu den größten Nachwuchsturnieren in Österreich in dieser Alterklasse geworden ist.

Rundschau:
Hat nicht beim ersten Hermann Wallner Turnier auch Xaver Schlager mitgespielt, der am besten Weg ist, eine ganz große Fußballkarriere zu machen und derzeit am Sprung in die Stammelf bei Red Bull Salzburg steht?
Manfred Huber: Richtig. Sein Vater Uwe Schlager und unser Obmann Ströbitzer Hubert haben dieses Turnier ins Leben gerufen und beim ersten Turnier 2004 ist Xaver Schlager unter anderem mit Jochen Pardametz, der jetzt beim ASK spielt, mit Simon Ströbitzer, aktuell bei Union Perg, Lukas Waidhofer und Manuel Oberaigner, beide Kampfmannschaftspieler beim SC, eingelaufen. Wenn Xaver sich nicht verletzt wird er sicher seinen Weg machen. Es ist schön, dass es immer wieder Talente aus unserem Verein nach ganz oben schaffen.

Rundschau: Aber nicht nur rein sportliche Akzente konnten in dieser Zeit gesetzt werden.
Manfred Huber: Auch das ist absolut richtig. Mit der Netten Leit Night haben wir an die alten traditionellen SC Bälle anschließen können und mit dem Oktoberfest in der Stockschützenhalle konnten wir beweisen, dass es in St. Valentin auch möglich ist vereinsübergreifend zu denken und zu handeln. Das SC Skifahren ist ebenfalls für viele zum absolutem Fixpunkt im Winter geworden und so fahren seit 1990 bis heute noch über dreißig ehemalige Spieler und Funktionäre bei diesem Ausflug mit.

Rundschau: Über deine Beweggründe wird ja viel spekuliert und geredet. Wir möchten gerne von dir persönlich erfahren, was die Hintergründe für den Rückzug beim SC St. Valentin sind.
Manfred Huber: Vorab möchte ich diese Gelegenheit nutzen und mich bei allen Wegbegleitern, Freunden, beim Verband, den anderen Vereinen und bei der ganzen SC Familie für die Zusammenarbeit in den vergangenen 32 Jahren bedanken. Es war eine wunderschöne und erfüllte Zeit und ich bin für jede gemeinsame Stunde dankbar, die ich mit euch erleben durfte.
Viele Freunde und die engsten Wegbegleiter wissen, dass ich diesen Entschluss schon lange mit mir herumtrage. Die Weichen für eine Übergabe der sportlichen Leitung konnte ich schon Anfang dieses Jahres stellen und ich bin davon überzeugt, dass der SC mit Harry Leitner eine sehr gute neue sportliche Leitung bekommen hat. Harry spricht die Sprache der jungen Spieler. Wir haben eine sehr junge Truppe auf die wir sehr stolz sind, aber der Alterunterschied zu den 15, 16 Jährigen zu mir wird immer größer und jüngere Funktionäre werden auch wieder frischen Schwung und neue Ideen mitbringen.
Persönlich hat sich seit dem Verlust meiner geliebten Frau Heidi vor drei Jahren vieles verändert und ich glaube, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für mich und den Verein gekommen ist, neue Wege zu beschreiten. Ich möchte meine Zeit für persönliche Dinge nutzen, die mir wichtig sind mir am Herzen liegen. Im Sommer 2017 werde ich, so Gott will, Opa werden und ich freue mich wahnsinnig darauf, mehr Zeit mit meiner Familie und mit meinen Freunden verbringen zu können.
Dem SC St. Valentin wünsche ich natürlich weiterhin das Allerbeste und hoffe, dass der Verein seiner Grundphilosophie treu bleiben kann: Mit dem eigenen Nachwuchs so hoch als möglich zu spielen und punktuelle Verstärkungen zu finden, welche die Mannschaft sportlich und menschlich weiterbringen können.

Rundschau: Vielen Dank für das interessante Gespräch und alles Gute für deine Zukunft.

Hubert Ströbitzer, seit 1995 SC Obmann: "Manfred ist und bleibt mein bester Freund. Wir sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen und Manfred hat mit seinem großen Engagement und Durchsetzungsvermögen unendlich viel für den SC St. Valentin geleistet. Vielen Dank für deine tolle Arbeit."
Christian Lehermayr, LASK Legende und SC Trainer von 1995-1999, über Manfred Huber: "Ein Funktionär mit Handschlagqualitäten und seit vielen Jahren ein sehr guter Freund."
Harry Gschnaidtner, langjähriger Kapitän beim FC Linz und Trainer beim SC St.Valentin von 2004-2007: "Immer mit Herz und Leidenschaft dabei. Vor allem der lustigste sportliche Leiter den ich je hatte."
Fred Eglseer, Oberösterreichischer Fußballverband und Gruppenobmman über Manfred Huber: "Ein vorbildlicher und fairer Funktionärskollege, der eine immens tolle Arbeit für den SC St. Valentin geleistet hat."

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