Essen packt an: Warm durch die Nacht!

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18 Uhr Cafe Nord, eisiger Wind. Essen Rheinischer Platz. Da steht ein Auto in der Fußgängerzone mit der Aufschrift “Essen packt an”. Ich bin neugierig !!! Zumal eine Gruppe von Menschen sich um dieses Auto versammelt. Sprechen die über Parkverbot???

Ich will es wissen , also gehe ich hin sage “hallo” und frage nach. Ich bekomme zur Antwort “Wir warten hier auf unser Fahrrad!” Ich denke Fahrrad? Jetzt um diese Uhrzeit.Ich warte und plötzlich taucht es auf. Ein umgebautes Fahrrad zur mobilen Kochstation! Geil! Das habe ich ja noch nie gesehen, ich informiere mich über die technischen Einzelheiten bei Marcel Ring, dem ” Schieber” dieses Gefährts!. Was ist das? was soll das? was geht hier ab!? Ich friere, denn der Wind ist scharf und kalt.

Man erklärt mir , dass es sich hier um eine Privatinitiative handelt, wo Menschen in unserer Stadt Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, die am Rande stehen, die bereits aus Essener Kreisen ausgegrenzt sind!

Menschen, die auf der Straße leben.

Ich will das nicht glauben, dass es so etwas in unserer Stadt gibt und hake nach, aber man hat keine Zeit denn die in diesem Fahrrad versteckte warme Mahlzeit sucht den Weg zum Bedürftigen. Dem Menschen, der etwas Wärme für die Nacht bekommen soll! Also dann entschließe ich mich, ich gehe heute mal mit, wird bestimmt interessant. Was ich zu sehen und hören bekam hat mich sehr beeindruckt. Da sind Menschen die noch “Danke” sagen können, für Zuwendung, wo Andere in Ämtern einfach “Nein, Danke” sagen! Wo ein Oberbürgermeister kein Gehör mehr dafür hat. Mir werden persönliche Geschichten erzählt. Wie mit Menschen, die vom Minimum leben hier umgegangen wird. Da sucht man nur einen Schlafsack. Und das von einem ehemaligen Arzt! Der auf der Viehofer sitzt und vergeblich eine neue Wohnung sucht! Abgestürzt in unserem tollen System, wo Psychopaten ganze Flugzeuge gegen die Berge fliegen. Die wir verurteilen. Aber wir selber lassen in dieser Stadt Menschen genauso menschlich sterben! Weil wir uns mit Ihnen nicht mehr beschäftigen wollen.

Wir erreichen den Glaspalast Rathaus- Gallerie. War früher auch mal mehr los. Jetzt steht eine Zeltstadt mit Fressalien davor. Gute Einnahme für die Stadt! Ist ja Ostermarkt und hinter den Zelten vor ehemals Deichmann jetzt Leerstand! Sitzt frierend eine Gruppe Punker und wartet auf die warme Suppe aus dem Fahrrad. Ich friere schon im Stehen, aber diese sitzen auf dem Boden! Und hinter Ihnen ein leeres Gebäude. Ich komme mir sehr hilflos vor. In den Zelten schwemmt die Auslage an Essen über und daneben?

Kenne ich meine Stadt nicht mehr oder habe ich immer weggesehen? Wir gehen die Kettwiger rauf. Die Straße des Einkaufens, des Lichtes des Glanzes. So kenn ich das aus meiner Jugend, aber der Glanz täuscht. Klar, wir sind auf der Straße des Filmpalastes Lichtburg. Der uns ja auch immer etwas als Traum auf Celuloid bietet. Aber ich bin in der Realität angekommen. Auf der Straße. Der nackten, kalten Straße. Ein zarter Versuch eines Straßenmusikers die Laune der Fußgänger mit seiner Ballaleika zu erwärmen erfreut mein Ohr. Ich tanze und werde dumm von Passanten angeblickt. Aber das ist mir egal. Mir ist grad nach etwas Lebensfreude, nachdem ich gemerkt habe wie tot meine Heimatstadt geworden ist. Natürlich hinterlasse ich meinen Obolus im Körbchen. denn ich möchte als Essener das gute Gefühl zurückgeben: “Du bist mir etwas Wert! Du Mensch, der mich erfreuen will!”

Nun erreichen wir den Willy Brand Platz. Genial gepflastert, ideal für Buden. Aber menschenleer. Obwohl die Geschäfte noch geöffnet sind. Eine Rentnerin mit Rentnershopper kommt aus dem Glaspalast Kaufhaus raus, schaut die Truppe mit dem Fahrrad an und ist begeistert. “Wie Menschen den Menschen helfen! Auch ich habe als Trümmerfrau geholfen und Essen aufgebaut. Ich habe geholfen! Das wird alles heute vergessen! Heute kämpfe ich in dieser Stadt ums Überleben”. Ich bin traurig, aber erstaunt, dass plötzlich dieser, von einer Baudezernentin, die wenig Kopf beweist , obwohl sie so heißt, geplante Platz durch Suppe Leben erfährt. Da strahlen plötzlich Menschen und sagen Danke und berichten über die Freude endlich eine Wohnung zu haben. Damit das Leben auf der Straße beendet ist. Ich freue mich mit ihnen, wünsche alles Gute und mir strahlen Augen entgegen. Als wenn ich grade eine Mio. Euro verteilt hätte! Ich lerne und bin beschämt. Ich friere. Ich muss zur Toilette. Aber wo? Handelshof?, Kaufhaus? Bahnhof? Ich gehe zum Bahnhof lasse ” Essen packt an ” alleine, denn wir haben uns als letzten Standort den Südausgang Bahnhof ausgesucht. Also bis gleich. Die Truppe vom Fahrrad winkt und bleibt zurück. Ich gehe eilig in den Bahnhof. Der ja ganz neu gemacht wurde. Ich stelle fest, selbst da bröckelt es schon. Die Bodenplatten sind schon defekt. Egal Toilette ist in meinem Kopf! Ich stehe vor Schranken! Eine Mautgebühr wird fällig, ansonsten…kein Einlass. Ich krame in meinem Geld. Ein ganzer Euro ist fällig. Ich gönne mir den Luxus, denn die Reinigung meiner Hose wäre teurer. Ich frage den Toilettenmann, der heftig wedelnd mit Lappen mich begrüßt, ob die Toiletten vergoldet wären. Denn das wäre mein Anspruch um die hohe Mautgebühr für eine Minute Benutzung zu rechtfertigen. Er lacht nur. Er versteht mich nicht. Pinkeln ist in Essen international geworden, ohne Kommunikation, aber mit Geldautomat!Ich bin aber sehr zufrieden, denn das Wasser im Waschbecken war kostenfrei!

Nun gehe ich zum Südeingang, denn da hat das Suppenfahrrad, seine letzte Station für heute. Menschen auf warmhaltenden Luftschächten campieren im Freien, essen Suppe. Empfinden diese Aktion als lebenserhaltend und nehmen meine Zigarette als ” Nachtisch”. Und strahlen! Unsere Aktion fällt auf. Es kommen andere. “Nein ich brauche nichts zu essen, mir fehlen Socken”. Ich stehe wie angestarrt und weiß keinen Rat! “Essen packt an” schafft Abhilfe! Und holt Socken aus dem Beiwagen. Ich staune und bin gerührt! Wie gut das ich heute der Einladung dieser Gruppe gefolgt bin. Ich ziehe den Hut vor so viel Engagement in dieser Stadt. Und ich entschliesse mich sofort, da mache ich mit. Ich hoffe viele Menschen werden diesen Artikel lesen, denn “Hilfe, die man gibt, kommt immer tausendfach zurück!” Sagte die Rentnerin, die Trümmerfrau, als Sie uns verlies!

Dieser Tag hat mir die Augen geöffnet. Ab heute bin ich Euer Partner. Ich helfe mit.! Essen packt an und Charli Wolf macht mit

Euer
Charli

Wo: Nachbarschaftsbörse, Buchengasse 67C, 1100 Wien auf Karte anzeigen
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