Gegen das Vergessen unbesungener Helden
Das Bundesrealgymnasium Pichelmayergasse stellt bis 10. Dezember Emilie Schindlers Biografie aus. Erika Rosenbergs Eltern konnten 1936 der Judenverfolgung entrinnen und flohen nach Südamerika. Sie ist gebürtige Argentinierin, hat sich aber mit der Geschichte des Dritten Reichs auseinandergesetzt. „Bei meinen Recherchen musste ich viele Reisen unternehmen, doch dann lernte ich die Frau kennen, die mein Leben verändern sollte.“
Emilie Schindler, Frau von Oskar Schindler, lebte nach dem Krieg auch in Argentinien. Heute steht Rosenberg in Wien und präsentiert ihre Arbeit mit der Frau, die rund 1.200 Juden das Leben rettete. Die Kinder des Bundesrealgymnasiums lernen anhand ihrer Ausstellung über eine Heldin, die den Gräueln des NS-Regimes trotzte. „Uns interessiert das sehr. Dieses Jahr fahren wir sogar nach Auschwitz, ich kann’s gar nicht erwarten“, sagt Marina aus der 4. Klasse. Die Bezirksvorstehung unterstützt das Projekt in der Schule.
„Es ist schön, etwas mit Kollegen auf die Beine zu stellen“, leitete Geschichtelehrer Anton Lehner die Ausstellung ein. Gemeinsam konnte eine Institution geschaffen werden, die der neuen Generation ein Stück der Vergangenheit hautnah zeigt. Niemals vergessen.
Zeitzeugen zu Gast
Erika Rosenberg hat Emilie Schindler in ihren letzten Tagen begleitet. Das Wissen der Kriegszeugin wird jetzt an eine Generation weitergegeben, die womöglich schon gar keinen Berührungspunkt mehr zu dieser Zeit hat. Die Schüler des Bundesreal-Gymnasiums Pichelmayergasse konnten schon im Vorfeld mit Zeitzeugen persönlich reden, diskutieren und Gedanken untereinander austauschen. Gut für sie, denn wer weiß, wie lange wir noch Zeitzeugen dieser schrecklichen Zeit haben.
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