ALTES GELD - Die neue Serie von David Schalko *****
Gekauft, gesehen und überzeugt, dass diese Produktion einen ganz besonderen Platz in unserer ÖF (Österreichischen Filmesammlung) einnehmen wird.
Endlich ist es wieder gelungen an die gute alte Serienzeit anzuschließen.
Vom einstigen Hackler-Milieu "Mundl" über die Gemeindebausaga "Kaisermühlenblues" (beide Ernst Hinterberger) zu den unterhaltsamen "Vorstadtweibern" (Uli Brée) und eben "Altes Geld". David Schalko hat es geschafft nach seinem "Braunschlag" wieder an die sprühenden Ideen von ganz früher anzuknüpfen.
Hervorragend, wie man in acht Folgen, ein Wirrwarr von Gedanken und Skurrilitäten parallel und doch gebündelt vorantreibt, um letztendlich auch auf den Punkt zu kommen. Oh ja, es wird ein Aufschrei folgen, spätestens im Herbst dieses Jahres, nach der Erstausstrahlung im ORF. Ein Scheiden der Gemüter, und nicht nur in zwei Lager, davon bin ich überzeugt.
Vom völligen Unsinn bis hin zur Genialität, schockierend, pervers und korrupt oder einfach nur so wie wir sind.
"Dallas-Denver" im Wiener Format, wo anstelle intriganter Ölspekulationen mit Handschuhen im Nazi-Geld der "Austro Adams" geplanscht wird. Ein Spiegelbild unserer fortschreitenden Dekadenz im Mix mit dem "Paten" und römischer Kaiserkultur.
Einfach brillant, wie dieses "Who is Who" an deutschsprachiger Schauspielkunst, in ihren Rollen überzeugt, um nicht zu sagen in einzelnen Fällen sogar darüber hinauswächst. Allen voran wohl Manuel Rubey, als junger Rauchensteiner, der sich flankiert von den hervorragenden Udo Kier, Sunnyi Melles, Nicholas Ofczarek und der wie maßgeschneiderten Nora von Waldstätten in dieser perfiden Familie von Folge zu Folge an die Spitze katapultiert.
Nicht zu vergessen auch die vielen anderen, wie beispielsweise Thomas Stipsits, Simon Schwarz, Edita Malovcic, Johannes Krisch sowie die beiden Granden Cornelius Obonya und Herbert Föttinger. Letzterer als Bürgermeister mit Charakter, aber sehen sie selbst.
Ursula Strauss und Robert Palfrader halten noch immer ein wenig zu sehr an ihren Paraderollen fest, die sie so "Schnell" und trotz Anordnung des "Kaisers" nicht ablegen können.
Eine Saga die keine Fortsetzung braucht um in die Geschichtsbücher österreichischer Filmkunst einzugehen, selbst wenn genügend Stoff für ein weiteres Menü vorhanden wäre … es muss ja nicht immer Leber sein!
Fazit 5/5 Sterne für ein bizarres Meisterwerk
Ihr/Euer Norbs
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