Biber am Liesingbach
Angst um die Bäume
Die Oberlaaer und Liesinger haben Angst um den Baumbestand am Liesingbach. Grund: Die Aktivität der Biber.
WIEN/FAVORITEN. "Wenn es so weitergeht, haben wir bald keine Bäume mehr", ärgert sich BezirksZeitungs-Leser Alfred F. Der Grund seiner Sorge sind die Tätigkeiten der Biber.
Der Favoritner geht gerne und oft am Liesingbach spazieren. Dabei genießt er die Natur und auch die Tierwelt, die sich hier tummelt. "Aber in letzter Zeit sehe ich immer mehr gefällte Bäume", so Alfred F.
Ganze Arbeit
Die Biber, die sich am Liesingbach angesiedelt haben, leisten hier ganze Arbeit, so der Favoritner. "Sie fällen immer mehr Bäume. Schon bald wird es hier recht kahl aussehen", sorgt sich Alfred F. um den Baumbestand.
Bei einer Besichtigung vor Ort merkt man gleich, wo die Nager unterwegs sind. Es gibt angenagte Stämme und dem einen oder anderen Baum wurde von den fleißigen Tieren bereits stark zugesetzt.
DIe Entwarnung
Entwarnung kommt vom Forstamt: "Da Biber bei der Auswahl ihrer Fraßbäume selektiv vorgehen und nicht alle Bäume in ihrem Revier roden, ist der Baumbestand entlang der Liesing nicht in Gefahr", so Martina Billing. Selbst bei gefällten Bäumen ist das noch kein Todesurteil: Durch den Stockausschlag kommt es zur Ausbildung von neuen Seitentrieben.
"Diese Fähigkeit zur Regeneration haben die meisten Sträucher, aber auch die vom Biber bevorzugten Laubbaumarten", so Billing. Dadurch führt eine Fällung durch den Biber nicht unweigerlich zum Absterben des Baums.
Biber sind geschützt
Schutz gegen den Biberfraß bieten Eisengitter, die rund um den Stamm montiert werden. Dabei werden nur bestimmte Stämme geschützt, während andere den Bibern als Nahrung überlassen werden. "Dies gewährleistet die Erhaltung der Bautätigkeit sowie der Nahrungsgrundlage der Tiere. Andererseits wird dadurch ein Vordringen in uferferne Bereiche verhindert", so Billing.
Der Biber zählt zu den streng geschützten Tierarten. So ist eine Umsiedlung verboten. Aber sie sind auch Tiere, die ihr Revier gegenüber Artgenossen vehement verteidigen. So bleibt die Zahl der Nager relativ konstant und reguliert sich selbst. Zurzeit gibt es in Favoriten rund acht Biber, davon sind circa fünf am Liesingbach angesiedelt, so das Forstamt. Von Oktober bis März arbeitet der Biber und braucht Äste als Baumaterial zum Auskleiden und Instandhalten der Bauten. Deshalb sieht man in dieser Zeit vermehrt angenagte Bäume.
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