Friseur als Grätzelzentrum
Ein Haarschnitt mit Gesundheitstipps
Mit der Idee von "sozial Barbers" möchten Romeo Bissuti und sein Team Männern einen Zugang zu besserem Gesundheitsverständnis vermitteln. Gesucht: teilnehmende Friseure.
FAVORITEN. Ein Mann kommt zum Friseur und bekommt neben einem Haarschnitt auch noch Gesundheits-Tipps und das neueste vom Grätzel zu hören. Was wie ein fehlgeschlagener Witz klingt, ist ein neue und gute Idee und soll schon bald in Favoriten, Meidling oder auch der Leopoldstadt möglich sein. Eine wienweite Ausweitung wird dabei angestrebt.
Die Idee der "sozial Barbers" kam Romeo Bissuti vom Männergesundheits-Zentrum MEN im SMZ Süd in der Kundratstraße 3. Er möchte die Herrenfriseure gleichsam zu einer Drehscheibe für soziale Themen sowie seelische und körperliche Gesundheit der Kunden gewinnen.
Infos und Tipps
Bereits in 1980er Jahren wurde eine ähnliche Idee in den USA umgesetzt: In African-Amerikanischen und Latino-Vierteln wurden Herrenfriseure zu bestimmten Gesundheitsthemen qualifiziert. So wurden vor allem sozial benachteiligte Zielgruppen erreicht und in diesem Bereich sensibilisiert.
Bissuti und sein Team möchten einen Schritt weiter gehen und alle Männer ansprechen. Wenn man beim Friseur seines Vertrauens sitzt, ist man meist nicht alleine und sucht auch die Gespräche. Einerseits mit anderen Kunden und andererseits mit dem Haareschneider.
"Untersuchungen haben ergeben, dass das Vertrauen zu Infos, die man vom Friseur bekommen hat, höher eingeschätzt wird als bei vergleichbaren anderen Aktionen", weiß der Projektleiter. So wäre der Salon ums Eck der richtige Ort, um Männer anzusprechen.
Friseure bitte melden
In der Anfangsphase würden die Friseure geschult und dann könnten diese auch schon mit ihrem Handwerk loslegen. "Die Professionisten wissen oft um die Probleme ihrer Kunden", wo Bissuti. Etwa ob es ein Suchtproblem gibt – etwa Alkohol oder Spiel –, oder ob der Mann im Stuhl von Rückenschmerzen geplagt wird. Mit ein paar Tipps, wo der nächste zuständige Arzt oder die sinnvollste Beratungsstelle liegt, könnte man zur Top-Frisur dem Kunden eine sinnvolle Orientierungshilfe bieten. Diese muss natürlich nicht nur auf die Gesundheit beschränkt bleiben, auch Inofs über Soziales und Kulturelles im Grätzel kann so leicht und nachhaltig übermittelt werden.
Zurzeit läuft das Projekt erst an. Wer Interesse hat, hier als Friseur mitzumachen, kann sich telefonisch direkt an Romeo Bissuti und sein Team unter 0699/111 033 52 wenden.
Zur Sache
Was sagen Sie zu der Idee der "Sozial Barbers"? Würden Sie einen solchen Friseur besuchen? Mailen Sie uns einfach Ihre Meinung an favoriten.red@bezirkszeitung.at
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