Um wirtschaftlich die Corona-Krise zu überleben, muss man kreativ sein und durchbeißen.
Kenny's liefert Gesundes nachhause

- Bei der Eröffnung von Kenny's im Sonnwendviertel waren Kenan - Kenny - Kocan sowie seine Geschäftspartnerin Laura Uzman noch zuversichtlich, nun kämpfen sie ums wirtschafltiche Überleben.
- Foto: Sabine Ivankovits
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(siv). Heuer hätte das erste Jahr werden sollen, in dem die Lokale von Kenan "Kenny" Koc wirklich Gewinn erwirtschaften sollten. Daraus wird nichts, das Corona-Virus hat dem Geschäftsmann einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der 34-Jährige ist trotzdem zuversichtlich: "Hauptsache wir bleiben alle gesund. Alles andere wird schon wieder, und wenn wir wieder bei Null anfangen müssen.".
Gesundes am Pick-up-Schalter
Kenny betreibt mit GeschäftspartnerInnen vier Lokale in Wien, in denen er seine Kundschaft vor allem mit Gesundem versorgt. Sein erstes Lokal "Kenny's Juices" eröffnete er vor über drei Jahren am Reumannplatz. Es folgten ein Lokal in der Nähe des Karlsplatzes, eines im Sonnwendviertel und das vegane Restaurant "Space Burger" am Hohen Markt. "Vor kurzem haben wir in der Slowakei in einem Einkaufszentrum ein Lokal eröffnet, ein zweites sollte im April folgen. Und dann kam Corona. Wir mussten alles schließen, bis auf das Lokal im Sonnwendviertel. Für Gäste ist natürlich zu, aber wir bieten eine Pick-up-Station an", so Kenny. Wer vorher anruft, kann sich sein bestelltes Essen holen. Auch über Lieferando kann man bestellen. Und: "Wir stellen ein eigenes Lieferservice auf die Beine, das vorraussichtlich in ein paar Tagen starten wird. Für unser Lokal 'Space Burger' gibt es schon ein eigenes Lieferservice.". Und etwas neues hat er sich ebenfalls einfallen lassen: "Wir wollen auch gesundes Obst liefern. Da soll es dann zum Beispiel einen Exotikkorb geben, oder einen Bauernkorb.". Apropos Bauern: Das Obst und Gemüse bezieht Kenny fast ausschließlich von burgenländischen Bauern.
Hohe laufende Kosten
Vor Corona waren etwa 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Lokalen beschäftigt. "Wir haben für die meisten von ihnen Kurzarbeit eingereicht. Wir wollen so viele wie möglich halten, vor allem diejenigen, die sonst keinen Anspruch hätten. Ein paar neue, die noch in der Probezeit waren, haben wir gebeten, sich beim AMS zu melden", so Kenny. Neben den Lohnkosten gibt es hohe laufende Kosten, wie beispielsweise für Kreditraten und Mieten: Ich habe mich bei den Vermietern gemeldet. Zwei von ihnen haben schon reagiert, sie sind sehr verständnisvoll für die derzeitige Lage. Von den beiden anderen warte ich noch auf Rückmeldung.". Besonders hart ist der Zeitpunkt der Schließungen: "Von März bis Oktober ist unser Hauptgeschäft. Ich rechne nicht damit, dass diese Krise schnell vorbei ist. Wie lange wir es finanziell schaffen weiß ich nicht genau, ich schätze sechs Wochen.".
Trotz der katastrophalen Situation denkt Kenny auch an andere. Vor kurzem hat er er Lebensmittel an die Gruft gespendet. "Wenn wir zu viel vorproduzieren, wäre es schade, alles wegzuwerfen. Und so freuen sich Menschen darüber, denen es nicht so gut geht.".
Bestellungen bei Kenny's im Sonnwendviertel: Tel. 01/293 80 10 oder per Mail: office@kennys.at.
Info: www.kennys.at
und: www.space-burger.myshopify.com
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