Miteinander leben im Sonnwendviertel
Neues Studenten-Konzept für mehr Zusammenhalt im Grätzel. Ein einheitliches Leitsystem von bestehenden und zukünftigen Aktivitäten soll langjährige Favoritner mit neu zugezogenen Bezirksbewohnern näher bringen.
FAVORITEN. In Wien leben viele Menschen in der Anonymität und der Nachbar ist das unbekannte Wesen, das man oft monatelang nicht sieht. Nicht so im Sonnwendviertel. Hier soll das Miteinander eine zentrale Rolle spielen, wenn es nach Marion Müller, Paula Hummer und Linus Merlin Resch geht.
Die drei Studierenden der Universität für angewandte Kunst haben gemeinsam mit Gast-Studenten Viktor Földi ein Konzept für ein einheitliches Design für die vielen gemeinschaftlichen Aktivitäten im Grätzel entwickelt, um das gemeinsame Leben im Sonnwendviertel zu stärken. "Es gibt viele junge Menschen, die in dem Grätzel leben. Da kann man eine Gemeinschaft aufbauen, bei der sich alle einbringen können", so Marion Müller.
Fast alle Ideen, die von den Studenten im Zuge ihrer Uni-Arbeit auf "Die Angewandte" formuliert wurden, werden Sonnwendviertlern bekannt vorkommen: Das Stadtteilmanagement Sonnwendviertel und die Grätzel-Bewohner haben vieles bereits zuvor ins Laufen gebracht. So gibt es etwa schon drei Jahre lang das Sonnwend-Picknick und auch das Gartenlabor Sonnwendviertel im Helmut-Zilk-Park ist sehr erfolgreich, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Hier nun das Konzept der Studenten:
Das Sonnwend-Jahr
Projekte, Veranstaltungen, Konzerte, Filmvorführungen und mehr, die langjährige Favoritner mit neu zugezogenen Bezirksbewohnern näher bringen sollen, werden im "Sonnwend-Jahr" anschaulich zusammengefasst. Hier ein Überblick:
• Im gesamten Grätzel soll ein Leitsystem Bewohner und Besucher den richtigen Weg weisen. Auch Informationen können so schnell und direkt an die Sonnwenviertler weiter gegeben werden.
• Das temporäre Gartenlabor und der zukünftige Sonnwendgarten im Hlemut-Zilk-Park werden von den Bewohnern gemeinsam betreut und vom Stadtteilmanagement Sonnwendviertel organisatorisch unterstützt. Hier können Blumen genauso wie Gemüse gepflanzt werden. Bei regelmäßigen Treffs werden Fragen beantwortet, wie man Hochbeete anlegt oder Marmelade einkocht.
• Das selbst geerntete Gemüse und die Süßigkeiten werden dann auch zum jährlichen von den Bewohnern organisierten Sonnwend-Picknick gebracht. Die Decken, auf die sich alle setzen, werden zuvor von den Schülern selbst gestaltet. Für Speis und Trank sorgen die Gastrobetriebe des Grätzels.
• Eine neue Idee ist das Sonnwend-Kino. Welcher Film gespielt wird, wählen die Bewohner via Facebook.
• Ebenso soll ein Sonnwend-Konzert eine Plattform für alle Musiker aus dem Grätzel sein: Vom Liedermacher bis zum DJ können sich die Bewohner hier mit ihrem Stil präsentieren. Die Gastronomie kommt aus dem Viertel.
• Bei einer Sonnwend-Olympiade messen einander je zwei Familien. Auf dem Programm stehen etwa Sackhüpfen oder Tauziehen. Natürlich wird das ganze zu einem großen, gemeinsamen Fest.
• Das gemeinsame Sonnwend-Fest der Bewohner soll ein Highlight für ganz Favoriten werden: Musik, Tanzworkshops, Kinderprogramm und mehr wird im ganzen Grätzel gefeiert. Die Gastronomie kommt von Foodtrucks aus dem Viertel und den ansässigen Gastro-Betrieben.
Zur Sache
Schreiben Sie uns, was Sie Ihre Ideen zum Sonnwendviertel! Schicken Sie ein Mail an favoriten.red@bezirkszeitung.at oder Leserbriefe an die bz-Favoriten, Weyringergasse 35/3, 1040 Wien
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