Mord an Favoritnerin
Tatverdächtiger in erster Einvernahme nicht geständig

- Die Polizisten konnten den mutmaßlichen Täter nach dem ersten Angriff auf seine Lebensgefährtin nicht finden.
- Foto: bz-Archiv
- hochgeladen von Christine Bazalka
Nach dem gestrigen Mord an einer Favoritnerin in den frühen Morgenstunden ermittelt die Polizei. Der Lebensgefährte ist in einer ersten Einvernahme nicht geständig.
FAVORITEN. Eine 28-jährige Frau wurde am Dienstag, 22. Februar gegen 5:30 Uhr tot in ihrer Wohnung in Favoriten gefunden. Schon am Vorabend hatte sie die Polizei alarmiert, da sie von ihrem Freund geschlagen worden war. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, ambulant betreut und kehrte nach Hause zurück, wo sie ermordet wurde. Der Lebensgefährte hatte die Tat zunächst einem Verwandten der Frau gestanden und wurde auch von der Polizei in der Wohnung angetroffen.
Nun gibt die Polizei aber bekannt, dass der Tatverdächtige in seiner ersten Einvernahme nicht geständig war. Er wird heute, Mittwoch, im Laufe des Tages neuerlich vernommen.
Polizei: "Einsatz ist korrekt verlaufen"
Die Beamten hätten "nach aktuellen Erkenntnissen" in der Tatnacht korrekt gearbeitet: "Sie haben im Zuge des ersten Einsatzes kurz vor Mitternacht eine Gefahrenanalyse durchgeführt und es für notwendig erachtet, gegen den Tatverdächtigen ein Betretungs- und Annäherungsverbot auszusprechen. Das wurde auch aktenkundig gemacht", heißt es aus der Pressestelle der Polizei. Bei einer Fahndung und in seiner Wohnung wurde der Verdächtige allerdings nicht gefunden, eine solche Aussprache ist nur in Anwesenheit des Betroffenen möglich.
Die Polizei weiß aktuell noch nicht, wie das spätere Mordopfer vom Krankenhaus wieder in ihre Wohnung gelangte und wie der Tatverdächtige in die Wohnung kam – es gibt keine Spuren gewaltsamen Eindringens.
Beide Personen, so die Polizei, seien in Bezug auf ihre Beziehung kriminalpolizeilich aktenkundig, da es in der Vergangenheit mehrfache polizeilich relevante Vorfälle gab.
"Gefährliche Täter gehören in U-Haft"
Der Verein autonome österreichische Frauenhäuser macht immer wieder darauf aufmerksam, dass dem Schutz von Gewaltopfern mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse, da einem Frauenmord oftmals Gewalttaten durch den späteren Täter vorangehen: "Gefährliche Täter gehören in U-Haft, die Gefährlichkeit muss besser eingeschätzt werden und Gewalttäter müssen frühzeitig zur Verantwortung gezogen werden", heißt es in einer Aussendung vom Jänner.
Unter dem Titel "Das ist kein Einzelschicksal, sondern hat System: Es heißt Feminizid! Es heißt Patriarchat!" ruft die Plattform radikale Linke heute um 18 Uhr anlässlich dieses jüngsten Frauenmords zu einer Kundgebung am Karlsplatz auf.
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