Wiener Spaziergänge
Spaziergang bei wieder steigenden Infektionszahlen
Wo geht man da spazieren? Ein sicherer Tipp: im Friedhof.
Diesmal waren wir im idyllischen Hietzinger Friedhof. Er wurde 1787 angelegt und bis heute mehrmals erweitert. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurden die Bauwerke natürlich wieder errichtet. Ursprünglich gehörte dieses Gebiet zu Penzing, heute ist es im 13.Bezirk, im Herzen von Alt-Hietzing, in direkter Nachbarschaft des Parks Schönbrunn.
Auf der anderen Seite stehen gepflegte Hietzinger Häuser, Leben und Tod dicht beieinander.
Jenseits der Friedhofsmauer haben wir leibhaftige Giraffen gesehen. Das war keine Fata morgana, sondern der Gnadenhof für alt gewordene Schönbrunner Zootiere. Im Friedhof hüpfen fröhlich Eichkatzel mit braunschwarzem Fell herum.
Unter den ca. 10 000 hier Ruhenden gibt es viele Prominente, sieh die schlichte Grabstelle von Gustav Klimt. Seine eben so bedeutenden Künstler-Zeitgenossen Kolo Moser und Otto Wagner liegen auch hier, alle drei 1918 gestorben. Aus dem 19.Jh. stammen die Gräber von Franz Grillparzer und der berühmten Tänzerin Fanny Elßner. (Fanny habe ich in einem meiner allerletzten Beiträge erwähnt, nach ihr ist nämlich "Fanny vom Galgenberg" im Naturhistorischen Museum benannt - eine 36 000 Jahre alte, wahrscheinlich tanzende kleine Figur...) Die Zweitfrau von Kaiser Franz Joseph, Kathi Schratt ruht auch hier und pikanterweise auch ihre Rivalin in des Kaisers Gunst, Anna Nahovski - sowie mehrere Wiener Bürgermeister und sonstige Politiker.
In den letzten Jahrzehnten wurden u.a. hier begraben der Showman Heinz Conrads, der Komponist Gottfried von Einem, der unvergessene TV-Journalist Robert Hochner, Architekt Hans Hollein und der Burgschauspieler Peter Matic. Ich müsste noch Alban Berg und seine Frau Helene erwähnen; Helenes Mutter hieß Anna Nahovski, und in der ersten Hälfte des 20.Jh.-s war es ein offenes Geheimnis, wer Helenes leiblicher Vater war - nachzulesen auch in Wikipedia.
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