Favoriten: Leuchten für die Kunden
Seit über 100 Jahren befindet sich mitten in Favoriten das Elektro-Fachgeschäft von Eva Oswald. Ein Fernsehbericht in "Wien heute" brachte Eva der Geschätsfrau noch mehr Kunden, von denen viele herkömmliche Glühbirnen kaufen wollen.
"Ich hab Sie im Fernsehen gesehen, und dass Sie noch Glühbirnen verkaufen." Ein Satz, den Eva Oswald die Tage öfters zu hören bekommen. Aus allen Teilen Wiens reisen die Liebhaber alter Glühbirnen an. "Solange unsere Kunden sie wollen, verkaufen wir sie auch", so Eva Oswald, die Betreiberin des kleinen Geschäfts am Viktor-Adler-Platz 11.
Derzeit füllen zwischen 3.000 und 5.000 Stück ihr Lager. "Wir bekommen immer wieder welche. Firmen finden sie in ihren Altbeständen, können sie aber nicht mehr gebrauchen." So wie auch die Naturfreunde Fotogruppe Favoriten, die ihre alten Glühbirnen nicht mehr brauchen, aber auch nicht wegschmeißen möchten. Diese Spenden nimmt die Geschäftsfrau gerne entgegen.
Da sie sie selbst nicht importiert, darf sie die Glühbirnen auch noch verkaufen, obwohl in der EU seit 2009 ein Herstellungs- und de facto Verkaufsverbot besteht. "Wir machen aber nichts, das verboten ist", so Oswald.
Ein Leben im Geschäft
Elektro Oswald ist ein Favoritner Traditionsgeschäft, in dem man Lampen aller Art, Leuchtmittel, KLeingeräte, Elektromaterial und Batterien, die sogar einzeln verkauft werden. Hier ist der Kunde noch König oder Königin. Eva Oswald nimmt sich Zeit für jeden und berät, gibt Tipps und bestellt Waren und Ersatzteile. Ihr Wissen ist groß.
"Ich war schon als Baby mit im Geschäft. Gegründet wurde die Firma 1914 von meinem Großvater, den ich aber nie kennengelernt habe. Danach haben es meine Eltern geführt. Im Krieg war es besonders schwer, da waren die Regale so gut wie leer", erzählt die 71-Jährige, die längst in Pension ist. Sie hatte das Familiengeschäft im Jahr 1973 übernommen.
"Solange mein Mann sich nicht beschwert, werde ich aber weiter im Geschäft stehen", so Oswald, die von zwei Angestellten unterstützt wird.
LED besser als Glühbirne
Jede Glühbirne, die über den Ladentisch im 40-Quadratmeter großen Geschäft geht, prüft die Chefin vorher, schaut, ob sie leuchtet. Reklamationen werden unkompliziert entgegengenommen.
Obwohl jeder, der möchte, alte Glühbirnen bekommt, rät Oswald doch zu den neuen LED-Lampen. Immerhin gehen nur etwa fünf Prozent der Energie der alten Glühbirnen in die Leuchtkraft, der Rest verwandelt sich in Wärme. Für eine alte 60-Watt-Birne benötigt man heute eine 9-Watt-Birne. "Die LED-Lampen halten auch etwa zehnmal so lange, wie normale Glühbirnen. Aber ich möchte niemanden überreden, nur informieren. Wenn unsere Kunden zufrieden sind, sind wir auch zufrieden", so Oswald.
Das Motto der Geschäftsfrau ist: "Sparen Sie Zeit, kommen Sie gleich zu uns.".
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