Favoritner Gösserhalle wird Kulturzentrum
Laxenburger Straße 2s: Unter dem Motto "A bisserl schäbig, aber schick" wird dem historischen Industriebau neues Leben eingehaucht.
FAVORITEN. Hinter einer Tankstelle versteckt befindet sich auf der Laxenburger Straße 2a die historische Gösserhalle. Seit vorigem Jahr wurde den alten Ziegelbauten immer wieder Leben eingehaucht.
So diente die Gösserhalle bereits als Zweigstelle des Zoom-Kindermuseums. Dieses Frühjahr gastierten die Wiener Festwochen in den fünf Hallen. Als besonderes Highlight wurde damals ein Hamam in den Räumen installiert.
Seit Kurzem haben sich Vera Diechtl und Emanuel Grasl hier eingemietet. Bis Sommer 2019 läuft ihr Vertrag mit den ÖBB – mit Verlängerungs-Option. Die beiden Marketing-Profis haben ein besonderes Konzept entwickelt: Natürlich wollen sie den Ort zu einem Kulturzentrum etablieren. Die nötige Finanzierung soll durch Messen, Firmen-Events und ähnliche Veranstaltungen erfolgen.
Hochkultur und Harleys
Um die Gösserhalle herzeigbar zu machen, haben Dichtl und Grasl einen sechstelligen Betrag investiert. Dabei wurde der altertümliche Touch erhalten. Unter dem Motto "little shabby mostly chic" (etwa: A bisserl schäbig, aber schick) soll der Charme des Industriebaus für sich selbst wirken. Und die ersten Veranstaltungen sind bereits fix gebucht, etwa die Verleihung des Austrian Video Awards oder die Harley-Davidson-Charity-Gala finden heuer in der Gösserhalle statt.
Aber auch Hochkultur von Burgtheater-Qualität soll hier Platz haben. "Wir lieben Kultur", so die beiden Unisono: "Diese hierher zu bringen ist unser interner Auftrag." Und die ersten Anfragen haben sie bereits: Von großen Orchestern bis hin zu Kabarettisten und TV-Produktionen reicht die Palette der Interessenten. Auch die Wiener Festwochen haben sich für nächstes Jahr bereits angesagt. Einziges No-Go für die beiden Neo-Kultur-Manager sind Clubbings und Raves.
Bezirksvorsteher Franz Marcus (SPÖ) zeigt sich bei der Opening-Feier hoch erfreut über die Initiative: "Alles, was Favoriten kulturell bereichert, ist wünschenswert." Er sprach sich auch dafür aus, dass die Halle über 2019 hinaus dem Bezirk als kulturelle Einrichtung erhalten bleibt.
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