Gestrandete Entenfamilie von Feuerwehr und "Vier Pfoten" gerettet
Die Jungtiere erholen sich derzeit in der Greifvogelstation Haringsee. Drei kleine Küken sind leider verstorben.
ALSERGRUND. In der Grundlgasse 3 spielte sich ein Tier-Drama ab: Eine auf einem Flachdach gestrandete Entenfamilie konnte von der Feuerwehr geborgen und in die von "Vier Pfoten" geführte Eulen- und Greifvogelstation Haringsee gebracht werden. Die Entenmutter hatte auf einem Balkon im 4. Stock gebrütet. Nach dem Schlupf wollten die Jungen der Mutter folgen und sind hinuntergesprungen.
„Fünf der Jungen konnten Gott sei Dank nahezu unverletzt geborgen werden“, berichtet "Vier Pfoten"-Expertin Brigitte Kopetzky. „Einer engagierten Dame ist es außerdem noch gelungen, die Mutter zu ihren eingefangenen Küken zu locken.“ Die Familie wird nun von den Pflegern liebevoll aufgepäppelt.
Für drei der Küken kam aber leider jede Hilfe zu spät: Sie sind beim Sprung gestorben. Ein Weiteres hat sich verletzt und wird nun auf der Veterinärmedizinischen Universität Wien betreut.
Die Entenmutter zeigt sich übrigens sehr aufopfernd: Sie hat sieben weitere kleine Entenwaisen, die aus dem 3. Bezirk nach Haringsee gebracht wurden, zusätzlich zu ihren Küken adoptiert. Kopetzky: „Es ist bei Enten nur sehr, sehr selten der Fall, dass sie andere Jungen annehmen. Wir waren überrascht, wie vorbildlich sich die Entenmama um die Kleinen kümmert.“ Die „Patchwork-Entenfamilie“ soll so bald wie möglich wieder in die Natur ausgewildert werden.
Derzeit haben Mutter und Junge in der EGS auch noch eine Wärmelampe, um es der Enten-Familie besonders komfortabel zu machen.
Zur Sache:
In Städten brüten Enten gerne auf Dachterrassen, Balkonen oder Flachdächern. Dort sind sie während der Brut ungestört. Kurz nach dem Schlupf folgen Entenküken im Normalfall ihrer Mutter zum nächsten Gewässer, um dort Nahrung und Schutz zu finden. Da sie allerdings noch nicht fliegen können, können sie ihrer Mutter aus großer Höhe nicht folgen. „In einem solchen Fall sollte immer versucht werden, die Küken mitsamt ihrer Mutter einzufangen“, rät Kopetzky. „Am besten gelingt das kurz nach dem Schlupf; dann ist die Bindung von Mutter und Kind an das Nest noch sehr groß.“ Nach einer kurzen Beobachtungszeit kann die Familie dann an einem entenfreundlichen Gewässer wieder ausgewildert werden.
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