Häupl zieht sich drei Monate nach NR-Wahl zurück
Er habe Bundeskanzler Christian Kern die Unterstützung im Wahlkampf zugesagt, aber spätestens drei Monate nach der Nationalratswahl will sich Michael Häupl als Bürgermeister und Wiener Parteichef zurück ziehen. In die Diskussion, wer ihm folgen wird, will sich Häupl dann nicht mehr einmschen.
WIEN. Nach den Querelen der vergangenen Monate in der Wiener SPÖ nimmt der Rückzug von Bürgermeister Michael Häupl immer konkretere Formen an: Im "Wien Heute"-Interview kündigt er am Donnerstag Abend an, sich spätestens drei Monate nach der Nationalratswahl zurück ziehen zu wollen. Denn: "Ich beabsichtige nicht, bei der nächsten Gemeinderatswahl anzutreten", so Häupl. Das beduete, man müsse "zeitnah" den personellen Wechsel einleiten bzw. vollziehen. Dass der Begriff "zeitnah" ein "köstlicher" sei, fügte Häupl hinzu und konkretisierte seinen Rückzug folgendermaßen: "zeitnah bedeutet, dass ich mich maximal drei Monate nach der Wahl zurückziehen werde."
Diese Ankündigung, die Häupl schon nach einem Treffen mit parteiinternen Kritikern vergangene Woche gemacht hatte - allerdings weniger konkret - dürfte vor allem einem dienen: die Personaldebatte in der Wiener SPÖ endlich verstummen zu lassen. Seit Monaten muss sich der Parteichef mit mehr oder weniger lauten Rücktrittsforderungen einer Gruppe, der nachgesagt wird den jetztigen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig als Häupl-Nachfolger installieren zu wollen, beschäftigen. Wer tatsächlich als Nachfolger bzw. Nachfolgerin in Frage kommt, ist derzeit allerdings völlig offen.
Keine Empfehlung für Nachfolge
Er wolle jedenfalls "keine Empfehlung abgeben", so Häupl. Natürlich werde er die Diskussion und die Übergabe vorbereiten, aber keinen Kandidaten bzw. keine Kandidatin aktiv unterstützen, wie das etwa seine Kollegen in Niederösterreich oder Oberösterreich getan haben. Dort hatten die Landeshauptleute Erwin Pröll und Josef Pühringer selbst ihren Nachfolger bzw. Nachfolgerin bestimmt.
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