Herzoginnen und Herzöge.............
....gibt es in Stift Herzogenburg sicher seltener als Touristinnen und Touristen. Ich nahm an einer ausgezeichneten Stiftführung teil und möchte es jedermann weiter empfehlen.
Der Ort ist sehenswert und nicht weit von Wien, etwa 10 km nördlich von Sankt Pölten. Wir konzentrierten uns allerdings aufs Augustiner Chorherren-Stift. (Die Mönche des Augustinerordnens werden Chorherren genannt.)
Das Stift wurde 1112 in St. Georgen an der Donau gegründet, aber einige Jahre später wegen ständiger Hochwassergefährdung nach Herzogenburg verlegt. Das heutige Aussehen stammt aus dem 18.Jh.
Der Barockarchitekt J.B. Fischer von Erlach hat hier seinen einzigen Klosterbau verwirklicht, und die Kirche ist ein Werk des damals knapp 24-jährigen Architekten J. Munggenast. Es half ihm dabei sicher, dass er Neffe und Lehrling des Jakob Prandtauer war.
Das Stift blieb vor den Klosterschließungen Josephs des II. verschont, weil es an der Pfarrarbeit der Umgebung und an der Lehre in den Schulen beteiligt war. Es strömten deswegen Mönche aufgelassener Klöster Schutz und Aufgaben suchend hierher.
Die jüngste Renovierung wurde zum 900-jährigen Jubiläum, 2012, fertig.
Unser hervorragender Begleiter zeigte und erklärte uns unter anderem die prachtvollen Stiegenhäuser und Gänge, den Festsaal, die wunderschöne Bibliothek voller wertvoller Bücher und Handschriften, den Bildersaal und die Schatzkammer. Im Bildersaal beeindruckte, dass auch Bilder eindeutig weltlicher Thematik ausgestellt wurden. Unter den vielen Schätzen fiel ein römischer Kriegerhelm mit Gesicht aus dem 2.Jh. auf.
Es wird hier auch ein Brief des Martin Luther gezeigt, und man sieht aus nächster Nähe ein bizarres Zeugnis der Josephinischen Reformen, den wieder verwendbaren Klappsarg, ein originales Stück. Die barocken Gartenanlagen und Wirtschaftsgebäude, die Höfe und das Umfeld des Stiftes haben uns auch beeindruckt.
Dass unser engagierter Begleiter auch über die Augustiner und über die anderen Chorherrenstifte Österreichs erzählt hat, muss ich nach all dem gar nicht eigens erwähnen. Es war spannend, lehrreich und beeindruckend. Deswegen empfehle ich jedem diesen Ausflug.
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