Lernen in der Klasse? Lieber raus in die Stadt!
Politik hautnah: Der Fünfhauser Verein "UKI" gewährte Flüchtlingen Einblick ins Rathaus.
INNERE STADT/RUDOLFSEIM-FÜNFHAUS. Der Verein „UKI – Unterstützungskomitee zur Integration von MigrantInnen“ setzt sich seit Jahrzehnten für die Integration von Flüchtlingen ein. Derzeit besuchen 45 Personen das sechsmonatige Projekt „Integrativ“ in der Johnstraße. Diese Gruppe hat nun im Rahmen einer Exkursion das Wiener Rathaus besucht.
Die Führung durch das Wiener Rathaus ist für die Teilnehmer des Projekts eine Gelegenheit zu erfahren, wie Demokratie und insbesondere die Wiener Politik funktioniert. Zu Beginn der Führung wurde die Gruppe vom Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) begrüßt. Einige Minuten blieben noch für Selfies und Fotos, eher er sich mit den Worten „Ich wünsche viel Spaß im Rathaus“, verabschiedete. Danach startete die einstündige Führung durch das geschichtsträchtige Gebäude am Wiener Ring. Die erste Etappe führte in den großen Festsaal, wo sich großes Staunen breitmachte. „Ich kenne das Rathaus nur von außen und es gefällt mir hier sehr – ich liebe historische Gebäude“, schwärmte die Kursteilnehmerin Narjis, als sie den großen Festsaal betrat. Die gebürtige Irakerin hört angeregt zu und fragt wissbegierig nach zusätzlichen Informationen rund um die Architektur des Gebäudes.
Das Projekt „Integrativ“ beinhaltet neben der Sprachvermittlung auch das Kennenlernen von österreichischen Werten, der österreichischen Politik und Kultur. Ziel ist die Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt. Kompetenzchecks, Bewerbungstraining, die Rechte und Pflichten am Arbeitsplatz sind deshalb ebenfalls Gegenstand des Projekts.
Fragen rund um die Wiener Politik
Die Führung informierte die Flüchtlinge über die Geschichte, den Bau und die heutige Funktion des Rathauses. Die letzte Etappe führte schließlich in den Gemeinderatssitzungssaal, dort wo die Wiener Politik entsteht. Da war auch Zeit für konkretere Fragen: Wo sitzt der Bürgermeister? Wer ist die Stimmenstärkste Partei? Welche Gesetze werden hier gemacht? Die Führungsbegleiterin beantwortete jedes Anliegen verständlich.
Für das UKI ist es wichtig, dass Personen nicht nur im Klassenzimmer österreichische Geschichte und die Werte des Landes lernen, sondern auch raus in die Stadt gehen und hautnah miterleben, was zuvor in der Theorie gelernt wurde.
Zur Sache:
Seit 1993 begleitet das UKI - Unterstützungskomitee zur Integration von MigrantInnen, AslywerberInnen, anerkannte Flüchtlinge, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte durch gezielte Sprachförderung und berufliche Orientierung bei der sprachlichen und beruflichen Integration.
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