Nach Rundem Tisch der bz: Der Haschahof bleibt!
"bz vor Ort": Wie geht es mit dem Haschahof weiter? Die Wiener Bezirkszeitung lud alle Beteiligten an einen Tisch. Vor dem historischen Ziegelbau diskutierten Anrainer, Bürgerinitiative und Bezirk gemeinsam über Erhalt und Weiterführung.
FAVORITEN. Am Haschahof wurde Pionierarbeit in Sachen Selbsternte geleistet. Zumindest bis 2014: Damals wurde dem Pächter gekündigt. Ursprünglich sollte der historische Ziegelbau abgerissen werden, aber die Anrainer – unterstützt von der Wiener Bezirkszeitung – verhinderten dies.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Zusicherungen vom Eigentümer, dem "wohnfonds", dass der Bau erhalten werde. Auch eine soziale Zwischennutzung war angekündigt. In der Realität sieht das anders aus: Aktuell wird das Ensemble als Übungsgelände für die Rettungshunde-Staffel genutzt.
bz vor Ort: Gespräch beim Nachbarn
Je länger die Unsicherheit anhielt, desto nervöser wurden die Nachbarn. So lud die Wiener Bezirkszeitung zur Diskussion zur Zukunft des Haschahofs: Am 11. Juni traf man sich bei Nachbar und Schneckenbauer Andreas Gugumuck. Neben ihm am Podium waren Erich Guzmits von der Bürgerinitiative "Stopp Megacity Rothneusiedl", Vize-Bezirksvorsteher Josef Kaindl (SPÖ) und Bezirksredakteur Karl Pufler vertreten. Ebenfalls eingeladen war auch ein Vertreter vom Wohnfonds Wien, dem Haschahof-Eigentümer, der jedoch verhindert war.
Gugumuck und Guzmits waren sich einig, dass der Haschahof eine Institution in Rothneusiedl ist. "Er muss erhalten bleiben!" Dem stimmten auch die gut zwei Dutzend Zuschauer zu.
Bezirk gibt Garantie für Erhalt
Besonders beklagte Gugumuck, dass nur kleinere Erhaltungsarbeiten durchgeführt werden, wie etwa der Austausch von kaputten Scheiben. Viele Ziegel gehörten jedoch ersetzt. "Auch viele andere Arbeiten sind dringend nötig, um das Ensemble zu erhalten!"
Kaindl sagte zu, dass er die vorgetragene Mängelliste weiterleiten werde. Auch unterstützt er jede sinnvolle Maßnahme für den Haschahof. "Alles, was hier kommt, muss so umgesetzt werden, dass der Haschahof bleibt", gab der Bezirksvize eine Garantie für den Bestand des historischen Ziegelbaus ab. Die zukünftige Nutzung sei allerdings noch offen.
Guzmits brachte Ideen wie ein Kulturzentrum oder eine Ansiedlung des Bezirksmuseums. Auch ein Denkmalschutz sowie eine Schutzzone standen im Raum. Vorschläge, denen Kaindl eher distanziert gegenüberstand.
Marktplatz und essbare Stadt
An Ideen mangelt es auch andernorts nicht: "Wir bringen die Landwirtschaft in die Stadt", meint etwa Gugumuck. Er tendiert dazu, den Haschahof als essbare Stadt zu errichten: eine Art Selbsternte-Projekt in Gärten und Parks. Weiters könnten Ideen von Studenten hier realisiert werden.
Gemeinschaftseinrichtungen im Gebäude, die Wohnen und Leben mit Kultur verbinden, wurden etwa von Journalisten und Haschahof-Mitkämpfer Peter Krobath vorgeschlagen. So soll auch die landwirtschaftliche Nutzung im Gebiet erhalten bleiben. "Auf einem Markt im Grätzel könnten dann Obst, Gemüse und mehr aus der nächsten Umgebung angeboten werden. Als Krönung könnte ein Gourmet-Lokal mit einer kleinen Bühne eröffnen."
Welche Ideen nun weiterverfolgt werden und ob auch Studenten mitmachen – die Wiener Bezirkszeitung bleibt jedenfalls dran.
"Rettet den Haschahof": Eine Zeitreise
• Der Kampf beginnt: Das Ende ist Nah.
• Die Rettungsaktion geht weiter: Die Petition.
• Ein kurzes Intermezzo: Die Besetzung.
• Neue Ideen: Die Zukunft bleibt ungewiss.
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