Eine Favoritnerin an der Spitze
Renate Anderl: Vom Hausbesorger-Kind bis zur Arbeiterkammer-Präsidentin. Die Favoritnerin erinnert sich ans Schnee schaufeln als Kind und an den Tichy.
FAVORITEN. Mit Renate Anderl wurde kürzlich eine waschechte Favoritnerin zur Präsidentin der Arbeiterkammer gewählt. Aufgewachsen ist sie in der Laaer-Berg-Straße, wo ihr Vater Hausbesorger war. "Mit hat es immer Spaß gemacht, im Winter, gemeinsam mit meinen Geschwistern, unserem Papa beim Schneeschaufeln zu helfen", erinnert sie sich noch heute daran.
In ihrem Elternhaus lernte Anderl die "klassische Arbeitsteilung" kennen: Der Vater arbeitete, die Mutter war Hausfrau. "Mir war schon als Kind klar, dass ich auf eigenen Beinen stehen und mein eigenes Geld verdienen will", erinnert sich die 55-Jährige. So wundert es nicht, dass sie schon früh mit der Gewerkschaft in Kontakt kam.
FavAC und Wienerfeld
Nach der Schule startete sie ihre Karriere als Büroassistentin und erlebte 1980 die Gründung einer eigenen Frauenabteilung in der Gewerkschaft mit.
Seit 32 Jahren ist die Favoritnerin verheiratet. Ihr Ehemann Erwin ist ebenfalls auf der Laaer-Berg-Straße aufgewachsen. Gemeinsam waren sie auch treue Fußballfans: anfangs am FavAC-Platz. Der Wienerfeldplatz rückte dann in den Mittelpunkt, als ihr Sohn mit sechs Jahren zu kicken begann. Heute ist er selbst schon Vater …
Jetzt in Liesing
Auch wenn Anderl schon jahrelang in Liesing wohnt, kommt sie regelmäßig nach Favoriten. "Einer meiner Lieblingsplätze in Wien ist der Reumannplatz im Sommer", so die 55-Jährige. Der Grund ist ganz profan: "Weil der Tichy das beste Eis von Wien hat. Dort einfach vorbeizugehen, schaffe ich eigentlich nie."
Auch für ihre neue Heimat findet sie lobende Worte: "Liesing ist ein besonders schönes Stück Wien. Das Gefühl, in der Stadt und trotzdem auch auf dem Land zu sein, ist hier einzigartig."
Und die traditionelle Rollenaufteilung scheint hier nicht zu gelten: "Mein Mann schupft den Großteil der Hausarbeit – aber natürlich bringe ich mich auch ein", erzählt Anderl. Und selbstverständlich hat sie am Handy Fotos von allen Familienmitgliedern – inklusive ihrer beiden Katzen.
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