Die Karner und der Simonischek am Stadttheater

Brigitte Karner und Peter Simonischek sind am 31. Mai, 19.30 Uhr, am Stadttheater Klagenfurt zu Gast. Am Spielplan steht der Theaterabend "Ist das die Liebe" mit musikalischer Begleitung von Hemma und Freya Tuppy; eine Benefizveranstaltung zu Gunsten von "Live Music Now" | Foto: Erich Reismann
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  • Brigitte Karner und Peter Simonischek sind am 31. Mai, 19.30 Uhr, am Stadttheater Klagenfurt zu Gast. Am Spielplan steht der Theaterabend "Ist das die Liebe" mit musikalischer Begleitung von Hemma und Freya Tuppy; eine Benefizveranstaltung zu Gunsten von "Live Music Now"
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Das Schauspielerpaar Brigitte Karner und Peter Simonischek gastiert am 31. Mai am Stadttheater Klagenfurt mit dem Theaterabend „Ist das die Liebe?“ von Andrea Clemen mit musikalischer Begleitung von Hemma und Freya Tuppy. Der Erlös dieser Benefizveranstaltung kommt dem Projekt „Live Music Now“ zu Gute.

"Eineinhalb" Kärntner

Als Absolvent des Stiftsgymnasiums St. Paul ist der gebürtige Grazer Simonischek so etwas wie „Beute-Kärntner“. Karner ist in Völkermarkt geboren und aufgewachsen und hat ihr Schauspielstudium in Zürich absolviert: „Weil das Prospekt so bunt war. Die Provinzangst vor Wien saß auch in mir und ich habe überall im deutschsprachigen Raum angefragt. Dann kam das Prospekt aus Zürich … Damals habe ich gerade am Carl-Orff-Institut am Salzburger Mozarteum Musikpädagogik studiert. Und mein Vater war so großzügig und hat mir das Studium in der Schweiz ermöglicht, was nicht leicht für ihn war, denn er war ja nur ein einfacher Trafikant“, erzählt die Schauspielerin.
Auf Wunsch ihrer Eltern hatte sie zuvor schon Kindergärtnerin gelernt. „Meine Eltern wollten, dass ich einen Beruf erlerne, aber Kindergärtnerin wäre nicht so mein Weg gewesen.“

1989 haben Karner und Simonischek geheiratet; der beiden Söhne zuliebe hat sich Brigitte Karner 15 Jahre lang beruflich zurückgenommen. Diese Entscheidung habe sie nie bereut, auch wenn es nicht immer leicht fiel: „Ich habe den Beruf nicht gewählt, um Karriere zu machen, sondern ich wollte Schauspielerin sein. Das heißt: Ich wollte Menschen darstellen und Geschichten erzählen. Wenn dieser künstlerische Ausdruck dann so massiv wegfällt, fehlt einem etwas. Ich hatte ja davor schon um die 75 Filme gemacht und international gearbeitet. Und dann habe ich mich eben auf die Kinder konzentriert und meinen Mann unterstützt.“

Gemeinsame Projekte

Seit der Rückkehr ins Rampenlicht arbeitet sie viel mit ihrem Ehemann zusammen. „Wir haben schöne Programme ausgearbeitet und machen unsere gemeinsamen Abende unheimlich gerne. Wir fordern uns gegenseitig sehr und es macht Spaß." So, wie etwa das Stück „Ist das die Liebe?“: „Ich las einmal in Deutschland Tolstois ,Kreutzersonate‘ - das ist ein schrecklicher, wirklich frauenfeindlicher Text. Eines Tages hat mir eine Freundin den Roman ,Eine Frage der Schuld‘ zugesteckt, den Tolstois Frau als Antwort auf die Kreutzersonate schrieb, der erst hundert Jahre später veröffentlicht werden durfte, damit sie ja den Namen ihres Mannes nicht beschmutzt. Dieser Roman ist eigentlich viel besser geschrieben als die Kreutzersonate. Dazu muss man wissen, dass Sofja Tolstoi die Texte ihres Mannes einige Male händisch abgeschrieben hat. Und wer weiß, wie viel sie an seinen Texten redigiert hat.“

Ein "Kampf der Geschlechter"

Auf die Ungleichheit der Schriftsteller-Ehe der Tolstois haben die Simonischeks „sehr emotional reagiert. Ich fand, daraus muss man etwas machen und wir konnten die wunderbare Dramaturgin und Freundin Andrea Clemen gewinnen, für uns dieses Stück zu schreiben, das auf dem Briefverkehr der Tolstois basiert.“ Das Künstlerpaar von heute wirft mit dem Theaterabend „Ist das die Liebe?“ einen Blick in den Spiegel einer Ehe von gestern und findet sich im zeitlosen Kampf der Geschlechter wieder.

Bis im Sommer das nächste große gemeinsame Projekt des Ehepaares auf die Umsetzung wartet, stehen einige Lesungen am Programm sowie Simonischek vor der Filmkamera und auf der Bühne des Burgtheaters. Das Sommerprojekt, so Karner: „Dass wir im Sommer ein bisschen ausspannen wollen und Ferien machen.“

Die Benefizveranstaltung im Stadttheater steht ganz im Zeichen des großen Geigers und Dirigenten Yehudi Menuhin und dessen Überzeugung: „Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringt Freude.“
„Ich finde es ganz wichtig, dass man mit der Kunst zu den Menschen geht, Geschichten erzählt und ihnen im Alltag entgegenkommt“, sagt Karner zu einem der Kerngedanken des humanitären Projekts „Live Music Now“. „Es ist ja für viele heute schwierig hinauszugehen, sei es ins Theater oder ins Kino, für die einen körperlich, für die anderen mental, da es zu leicht ist, zuhause einfach nur aufs Knopferl zu drücken.“

http://www.brigitte-karner.at/default.html
http://www.petersimonischek.at/

Weitere Termine in Kärnten:

Zwei weitere Male ist die Schauspielerin in den nächsten Wochen in Kärnten zu erleben:

12. 6., 19 Uhr, Stiftskirche St. Paul, Brigitte Karner liest Jean Gino: „Der Mann mit den Bäumen“, musikalische Begleitung: Malin Hartelius (Sopran), Michael Schadler (Orgel), Edgar Unterkirchner (Saxophon).
Karner: „In St. Paul springe ich für meinen Mann ein. Im Rahmen seines Maturatreffens hat er eine Benefizlesung zugesagt, muss aber eine zusätzliche Vorstellung spielen, das ist selten, kann aber passieren.“

30. 6., 20 Uhr, Stift Viktring, Freskensaal, Gioconda Belli: „Die Frau, die ich bin“ (Lesung in Spanisch), deutschsprachige Lesung: B. Karner, musikalische Begleitung: Grupo Sal Duo
Karner: „Gioconda Belli ist eine große Literatin aus Nicaragua; mit ihr toure ich immer wieder durch Österreich, sie liest ihre Texte auf Spanisch, ich die deutsche Übersetzung.“
http://www.musikforum.at/front_content.php?idart=958

Über "Live Music Now":

Der Grundgedanke von Live Music Now basiert auf dem humanistischen Vermächtnis des großen Musikers Yehudi Menuhin. Im Vordergrund steht das soziale Anliegen, auf hohem Niveau interpretierte Musik an ein Publikum heranzutragen, welches nicht oder nur schwer Gelegenheit hat, Musik “live” zu erleben.
Andererseits soll jungen Musikern aus den Bereichen Klassik, Jazz und Volksmusik die Möglichkeit gegeben werden, sich musikalisch und künstlerisch zu entfalten und ihre Ausbildung durch Auftrittserfahrung abzurunden. Die jungen Musiker werden bei einem Vorspiel von einer Jury ausgewählt. Derzeit werden 10 Musiker und Ensembles gefördert, die ein aus Spendengeldern und Mitgliedsbeiträgen finanziertes Honorar beziehen.
Live Music Now gibt es in Wien, Salzburg und in der Steiermark. Die Gründung in Kärnten erfolgte im Sommer 2008, seither konnten bereits über 350 Konzerte in sozialen Einrichtungen wie Altersheimen, Kindergärten und Heimen für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung veranstaltet werden. Die gesamte Organisation in Kärnten wird von einem ehrenamtlichen Team getragen. Bisher wurden Benefizkonzerte u.a. mit Größen wie Julian und Sophie Rachlin, Elisabeth Leonskaja, Stefan Vladar und Ingolf Wunder veranstaltet.
http://www.livemusicnow.at/

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