Holz
Holz als regionaler Wert- & Werkstoff

- Forstunternehmer Erich Neidhart
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Isabella Frießnegg
Der Wald wächst trotz der Pandemie weiter. Wald- und Baumpflege ist ein Gebot für die Besitzer.
GNESAU. Der Winter hat das Land fest im Griff. Die Natur und ihre Bewohner haben sich in die wohlverdiente Winterruhe begeben. Dennoch herrscht reges Treiben in den Wäldern des Bezirks, denn viele Waldbesitzer nutzen jetzt die kalte Jahreszeit um Bäume zu fällen oder fällen zu lassen, meist von November bis Februar.
Das Wertholz stärken
"Dies liegt mit daran, dass die Bäume in dieser Zeit weniger Wasser halten als zu anderen Jahreszeiten. Sie befinden sich in der sogenannten ,Saftruhe‘ und durch den gefrorenen Boden wird beim Einsatz von großen Holzerntemaschinen wie einem Harvester der Waldboden weniger beansprucht", weiß der Obmann der Kärntner Holzstraße Günter Sonnleitner. "Wir sind im Bezirk in der glücklichen Lage, dass wir Wälder in höheren Lagen haben, in denen qualitativ hochwertiges Holz – Fichte und Lärche, aber auch Zirbe, Kiefer und Tanne – wächst. Hier ist auch der Einfluss der Schädlinge nicht so hoch wie in tieferen Lagen." Dennoch rät der Wald- und Holzexperte Forstbesitzern ihre Bestände regelmäßig zu kontrollieren und zu durchforsten. "Waldhygiene ist ein Gebot der Stunde. Durch gezielte Entnahme und Durchforstung kann man die Verjüngung des Waldes unterstützen und Erträge durch einen höheren Wertholzanteil steigern."
Mit Harvester & Forwarder
Auf die Holzernte hat sich der Patergassner Unternehmer Erich Neidhart spezialisiert. Seit 32 Jahren ist er im Forst tätig, seit 15 Jahren mit Harvester, Forwarder, Traktor und Motorsäge. "Ich bin ganzjährig im Einsatz. Dabei ist es wichtig sich die Beschaffenheit des Bodens anzuschauen. Wenn der Boden – beispielsweise nach einer Tauwetterperiode oder intensiven Regenfällen – zu weich ist, ist es besser einige Tage zu warten und erst dann mit der Holzernte zu beginnen", sagt Neidhart. Er selbst bezeichnet seine Arbeit als "die schönste" überhaupt. "Im Wald bin ich frei, kann selbstständig arbeiten." Schon im Vorfeld werden mit dem Waldbesitzer Details geklärt. "Mit einer nachhaltigen Waldwirtschaft kann man die Leistungen und die Produktivität der Waldökosysteme dauerhaft erhalten. Eine naturnahe, nachhaltige und multifunktionale Waldbewirtschaftung ist Voraussetzung, um das Öko- und Wirtschaftssystem Wald für die Nachkommen zu erhalten."
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Zahlen & Fakten
Fläche des Bezirks: 55.852 Hektar (Flächenmäßig ist Feldkirchen der kleinste der acht Bezirke in Kärnten.)
Waldfläche: 35.100 Hektar – das entspricht 63 Prozent der Gesamtfläche
Kleinwald (Bauernwald): 87,6 Prozent
Betriebe zwischen 200 und 1.000 Hektar: 4,2 Prozent
Betriebe über 1.000 Hektar: 8,2 Prozent
Zuwachs (Ertragswald): 8,1 Vorratsfestmeter pro Hektar
Nutzung: 5,6 Vorratsfestmeter pro Hektar
Je nach Art der Maßnahmen schwankt die Menge der Festmeter-Entnahme bei vollautomatisierter Ernte zwischen 50 und 120 Festmeter pro Tag.
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