"Ich musste erst mal Traktorfahren lernen"

WOCHE: Was war Ihre erste Tätigkeit im Landesarchiv?
Wilhelm Wadl: Ich war für den Kundendienst zuständig, für den Lesesaal, für alle, die etwas recherchierten oder ein Problem hatten. Und da wir auch den ganzen Grundbuchbereich verwalten, kommen sehr viele, die rechtliche Fragen bezüglich des Grundbuches haben.
Warum ist es so wichtig etwas zu archivieren?
Es hat rechtliche und demokratiepolitische Gründe. Das Handeln von Mächtigen muss kontrollierbar und auch im Nachhinein nachvollziehbar sein. Außerdem ist es von großer kulturwissenschaftlicher Bedeutung. Das Archiv ist quasi das kollektive Gedächtnis einer Nation, eines Landes.
Welche Rolle spielt das Archiv in Zeiten der Digitalisierung?
Die Digitalisierung ist in meinen Augen eine Illusion. Digitale Überlieferungen sind nach wie vor etwas sehr Flüchtiges und Gefährdetes. Das Papier ist bei uns teilweise 500 und mehr Jahre alt und wird auch noch Jahrhunderte halten. Wir machen uns aber auch Gedanken darüber, dass man die digitalen Massen ordnen und strukturieren muss. In einem digitalen Saustall findet man ebenso wenig.
Sie sind gebürtiger St. Ulricher. Seit wann wohnen Sie in Gnesau?
Ich bin ein Bauernsohn, den man studieren geschickt hat. Vor 18 Jahren bin ich wegen meiner zweiten Frau wieder auf einem Bauernhof, in Gnesau, gelandet. Dort musste ich erst mal Traktorfahren lernen, damit ich mich vor meiner Schwiegermutter nicht genieren muss. Heute geht es mir sehr gut, ich habe mit Gerda eine Partnerin, die auf mich schaut. Aus einem schlamperten Wesen ist ein immer für die Öffentlichkeit tauglich Gekleideter geworden.
Und mittlerweile verwalten Sie beide den gesamten Hof?
Ja, wir haben gemeinsam eine sehr florierende Garten- und Vorratswirtschaft und leben sehr autark.
Wer kocht?
Das ist eine interessante Kombination. Bei der Rohware bin ich Produzent, bei der Verarbeitung die Hilfskraft.
Reisen Sie gerne?
Ja, in letzter Zeit vor allem zu Fuß. In Feldkirchen gibt es nahezu kein Fleckchen, das wir nicht kennen, deshalb weichen wir jetzt schon auf Nachbarbezirke aus. Wenn man zu Fuß unterwegs ist, lernt man die Schönheiten des Landes Kärnten erst so richtig kennen. Im Grunde wird man aber eh nie fertig alles zu erkunden.
Sie hatten kürzlich Geburtstag, wie haben Sie diesen verbracht?
Ich habe bei einem Pfarrfest einen Vortrag gehalten.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Dass ich lerne öfter mal nein zu sagen und zu delegieren, um mir ein paar mehr persönliche Freiräume zu schaffen.

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