Steigende Lebenserhaltungskosten
Lebensmittel sind nicht zum Wegwerfen da
Steigende Lebenserhaltungskosten stellen viele Menschen zunehmend vor unüberwindliche Hürden.
FELDKIRCHEN. Lebensmittel sind wertvoll. Und in Zeiten der Teuerungswelle mehr denn je. Viele Menschen nutzen daher verstärkt die Angebote kostenloser oder günstiger Lebensmittelausgabestellen.
Preis spielt eine Rolle
Seit vielen Jahren ist die Feldkirchner Gemeinderätin Brigitte Bock mit Unterstützung ihres zehnköpfigen, ehrenamtlichen Teams beim Humanmarkt aktiv. "Wir geben Lebensmittel, die wir zum Teil von Supermärkten bekommen oder zukaufen, zu günstigen Preisen weiter", so Bock. "Menschen aller Altersgruppen kommen zu uns. Was auffällt ist, dass selbst unsere niedrigen Preise nicht für alle zu stemmen sind."
Frequenz hat sich verdoppelt
„Unsere Abnehmerzahl hat sich im letzten Jahr verdoppelt“, berichtet Helga Rainer, die Leiterin der Tafel Österreich am Standort Feldkirchen. So werden aktuell pro Ausgabetag zwischen 140 und 150 Abnehmer versorgt, wobei rund die Hälfte davon Flüchtlinge aus der Ukraine sind. 50 Prozent der Abnehmer sind Einheimische. Der Ausgabetag ist immer der Samstag. Ab 19 Uhr werden hier am „Tafelberg“, der Lastenstraße 10, die Pakete für Einzelpersonen und Familien abgegeben.
"Fast wie eine Familie"
40 bis 50 Personen finden sich jeden Mittwoch beim Foodsharing Feldkirchen im Pfarrhof Feldkirchen ein, um dort Lebensmittel abzuholen. "Ich komme seit einem Dreivierteljahr regelmäßig. Zuerst war Geldmangel der Beweggrund", schildert eine junge Mutter. "Die finanzielle Lage hat sich entspannt, aber viele Menschen, die ich hier kennenlernen durfte, sind mir ans Herz gewachsen. Wir sind wie eine große Familie." Aussagen wie diese sind für das sechsköpfige Foodsharing-Team ein Beweis, dass man hier auf vielen Ebenen Gutes tut. "Zum einen werden Lebensmittel – also wertvolle Ressourcen – vor der ,Tonne‘ gerettet. Ein achtloses Entsorgen ist damit auch eine Respektlosigkeit gegenüber jenen, die für die Produktion gesorgt haben", so die Lebensmittelretter. Möglich machen das auch die Betreiber und Mitarbeiter in den regionalen Supermärkten. "Mitarbeiter übernehmen die Vorsortierung, im Lager wird nochmals getrennt. Rund fünf bis sechs Stunden sind wir pro Woche ehrenamtlich dafür im Einsatz".
Together Point eröffnet
Die Eröffnung des Together Points im "Klaus Areal" findet am Freitag, dem 24. Februar, ab 9 Uhr statt. "Unser Angebot von Foodsharing und Second Hand wird bereits gut angenommen. Gegen eine wertschätzende und angemessene Spende kann bei uns alles abgeholt werden", berichtet die Leiterin Gabriele Köck.
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