Bildung
Neuer Schulzweig im Bundesschulcluster Feldkirchen
Nach dreieinhalb Jahren haben Absolventen der Bundeshandelsschule im Schulcluster Feldkirchen zwei Berufe. Eine krisenfeste Alternative gegen die Jugendarbeitslosigkeit.
FELDKIRCHEN. Einen in Kärnten völlig neuen Schulzweig, die Bundeshandelsschule für Soziales und Wirtschaft, stellte Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gemeinsam mit Klaus Haberl (Pädagogischer Leiter, Bildungsdirektion Kärnten), Hubert Stotter (Rektor der Diakonie de La Tour) und Herwig Klautzer (Leiter, Bundesschulcluster Feldkirchen) in Feldkirchen vor. Die neue Ausbildungsschiene soll im kommenden Schuljahr in der HAK-HAS der Tiebelstadt mit 20 Schülern starten. In zwei Schulen werden die Absolventen zur Bürokauffrau oder zum Bürokaufmann bzw.in weiterer Folge zur Pflegeassistentin oder zum Pflegeassistenten ausgebildet. Umgesetzt wird die dreieinhalbjährige Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Diakonie de La Tour SOB – Schule für Sozialbetreuungsberufe Waiern.
Einzigartiger Schultyp
Landeshauptmann Kaiser hob die Einzigartigkeit des Schultyps hervor, der erstmals in Kärnten angeboten wird. „In den Lehrplan der Handelsschule werden die theoretischen Lehrplaninhalte der Pflegeassistenzausbildung integriert. Die Schüler bekommen durch die Pflegefach-Freigegenstände und ein Pflichtpraktikum bereits in der Handelsschule einen tieferen Einblick in den künftigen Beruf und haben dadurch klare Perspektiven“, so Kaiser. Nach dem Handelsschulabschluss mit 17 Jahren haben sie die Möglichkeit, an der SOB die Pflegefachassistenzausbildung zu absolvieren. Als Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es zudem den dreijährigen Aufbaulehrgang HAK in Klagenfurt oder Villach welcher zur standardisierten kompetenzorientierten Reife- und Diplomprüfung führt bzw. das Kolleg an der SOB in Feldkirchen, welches zur Berufsreifeprüfung führt.
Bildungsstandort Feldkirchen
Für den Landeshauptmann ist die Installierung der neuen Schulausbildung ein zusätzlicher, wichtiger Mosaikstein für den Bildungsstandort Kärnten und eine krisenfeste Alternative gegen die Jugendarbeitslosigkeit. „Der mannigfaltige Schulstandort Feldkirchen wird weiter aufgewertet und ist zudem eine Zukunftsperspektive für die Region“, betonte Kaiser.
Klaus Haberl hob die Bedeutung des ersten, erfolgreichen Bundesschulclusters in Kärnten hervor. „Das neue Konzept für den lokalen Bildungsbedarf ist in Feldkirchen seit einem Jahr erfolgreich angelaufen, wird auch perfekt genutzt. Der Cluster leistet gute Arbeit“, betonte er. Der neue Ausbildungsschwerpunkt passe auch ideal zu Feldkirchen, da die Gesundheits- und Sozialausbildung hier bereits etabliert sei.
Zwei Berufe
Hubert Stotter dankte dem Land und der Bildungsdirektion für die neue Ausbildungsschiene. „Der Beruf des Pflegeassistenten erfordert eine hohe Professionalität. Das Berufsbild der Pflege gehöre weiter attraktiviert, auch auf Grund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung. Mit dem neuen Modell an der Handelsschule ist dies möglich“, so der Diakonie-Rektor.
Für Herwig Klautzer ist der zukünftige Beruf krisensicher: "Man erwirbt zwei Berufe an einer Schule." Bereits in der Handelsschule sind im Lehrplan die Freigegenstände „Grundzüge und Prinzipien der Akut- und Langzeitpflege“ bzw. „Grundzüge medizinischer Diagnostik und Therapie in der Akut- und Langzeitversorgung einschließlich medizinischer Pflegetechnik“ eingebettet. Das Pflichtpraktikum umfasst 150 Stunden.
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