PV-Anlage
PV-Anlage auf einem Hang in Werschling geplant

Auf diesem Hang, der sich im Ortsteil Werschling in Himmelberg befindet, soll die PV-Anlage errichtet werden. | Foto: Privat
  • Auf diesem Hang, der sich im Ortsteil Werschling in Himmelberg befindet, soll die PV-Anlage errichtet werden.
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Auf Proteste stößt eine geplante Agri-Photovoltaikanlage auf einer rund 2 Hektar großen Fläche in Werschling bei den Anrainern.  

WERSCHLING. Eine private Investorengruppe – Repo (Renewable Power Operating GmbH) – beabsichtigt in Werschling eine Agri-Photovoltaikanlage zu errichten. Es handelt sich, so Otto Umlauft, einer der Gesellschafter, um einen steilen Hang, der – wenn überhaupt - nur als Weidefläche genutzt werden kann.

"Keine Bodenverdichtung und Versiegelung"

"Der Besitzer hat uns die Fläche zur Pacht auf mehrere Jahrzehnte angeboten", erklärt Umlauft. "Nachdem dieser Hang nach Süden ausgerichtet ist, wäre er für eine große Photovoltaikanlage perfekt geeignet. Der Vorteil des Projekts ist, dass dabei Boden weder verdichtet noch komplett versiegelt wird. Im Gegenteil – darunter könnten Schafe weiden oder Hühner gehalten werden."
Laut Umlauft sei das geplante Projekt in Himmelberg das erste dieser Art der Firma Repo. "Wir haben in Kärnten im Bereich der erneuerbaren Energie Aufholbedarf. Wenn wir nicht komplett den Anschluss verlieren wollen, reicht es nicht nur Ideen zu haben. Diesen müssen Taten folgen, man darf sich dem technologischen Fortschritt nicht verschließen. Wir haben das Know-How, würden mit diesem Projekt einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und zudem die Versorgung mit Strom, den die Sonne für uns produziert, sichern." Der produzierte Strom soll in das Netz der Kelag über die 20 kV-Leitung eingespeist werden. "Berechnungen zufolge können rund 2 MWp produziert werden. Es bestünde auch die Möglichkeit, Energiegemeinschaften zu gründen und damit Netzkosten zu sparen. Sollte das Projekt umgesetzt werden, was wir sehr hoffen, werden rund 1,7 Millionen Euro investiert."

Schiefe Optik

"Neben anderen Argumenten führen irritierte Bürger die "Verschandelung der Landschaft" gegen das Projekt an", meint Umlauft. "Es stimmt natürlich, dass die Fläche als dunkler Fleck erscheint. Allerdings sind die Häuser in Werschling durchwegs nach Süden ausgerichtet. Damit ist der Hang nicht ständig im Blickfeld."

Gemeinde informiert

Mit dem möglichen Solarprojekt in Werschling seien, laut Auskünften von Bürgermeister Heimo Rinösl, die Verantwortlichen der Firma Repo an die Gemeinde Himmelberg herangetreten. "Uns wurde mitgeteilt, dass aufgrund von Beobachtungen und Prüfungen die Projektpartner in Werschling eine geeignete Fläche gefunden und bereits Kontakt mit dem Besitzer aufgenommen hätten. Daraufhin gab es eine Informationsveranstaltung", so Rinösl. "Im Zuge dieser wurden die Bürger informiert, dass es sich um eine zwei Hektar große landwirtschaftliche Fläche handelt, die eventuell für die Produktion von Strom genutzt werden könnte."

Umwidmung nötig

Der Strom soll in das Netz der Kelag eingespeist werden. 700 bis 800 Haushalte könnten auf diese Weise mit dem Sonnenstrom versorgt werden. Um so wein Projekt realisieren zu können, müsse die entsprechende Fläche erst mit einer neuen Widmung versehen werden. "Da es sich um eine landwirtschaftliche Fläche handelt, muss erst im Zuge einer Gemeinderatssitzung darüber abgestimmt werden, ob eine Umwidmung infrage kommt oder nicht", so der Bürgermeister.

Aufklärung & Reifung

Erst im Rahmen eines Informations-Abends wären die Anrainer in Werschling vom geplanten Vorhaben in Kenntnis gesetzt worden, sagen die Bürger. "Nachdem wir im Vorfeld nicht über die konkreten Pläne in Kenntnis gesetzt worden sind, hat uns die Dimension des Projektes umso mehr bestürzt. Es geht nicht darum, dass wir einem Landwirt das zusätzliche Einkommen nicht gönnen oder dass wir grundsätzlich gegen eine PV-Anlage sind, sondern es um den Erhalt von Lebensräumen, ein gedeihliches Miteinander, das Ortsbild, … Nicht alles darf dem öffentlichen Interesse der erneuerbaren Energiegewinnung untergeordnet werden", so die Werschlinger, die ethische und moralische Grundsätze in der Diskussion vermissen.

Bürger setzen sich zur Wehr

Die Erst-Information des möglichen Betreibers an einen willkürlich ausgesuchten Adressatenkreis könne und dürfe nicht als Grundlage für die kommende Abstimmung bezüglich der Umwidmung der Fläche im Rahmen der nächsten Gemeinderatssitzung herausgezogen werden. "Wenn überhaupt, ist das erst der Beginn einer Reihe von Fragen und Problematiken, die sich ergeben werden. Die enorme Größenordnung dieses Projekts braucht mehr Reifung, Aufklärung und auf Augenhöhe geführte Gespräche mit den Beteiligten. Letztlich muss Werschling seinen Dorf- und Nah-Erholungscharakter behalten. Durch eine Anlage wie diese, die optisch nicht ins Bild passt, wird auch das Erscheinungsbild zerstört." Um dezidiert auf ihre Sorgen, Ängste und Anliegen aufmerksam zu machen, haben die Werschlinger einen Brief verfasst und diesen an die Himmelberger Gemeinderäte übergeben. "Leider hat sich bisher nur ein einziger Gemeinderat persönlich bei uns gemeldet. Das ist sehr schade, weil wir das Gespräch suchen. Es wäre begrüßenswert, wenn das im Sinne der Allgemeinheit passieren würde."

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