Chronik des Umdenkens

KHD-Chef Josef Feldner stellt sein Buch vor. Es wird auch im Europaparlament präsentiert
  • KHD-Chef Josef Feldner stellt sein Buch vor. Es wird auch im Europaparlament präsentiert
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Es ist erst sieben Jahre her, dass Josef Feldner im Organ des Kärntner Heimatdienstes (KHD) „Der Kärntner“ in großen Lettern vor einer Revision der Kärntner Volksabstimmung 1920 warnte. Zwei Jahre zuvor wurde gar noch das Gespenst eines „Slowenisch-Kärnten“ an die Wand gemalt.
Mittlerweile ist viel Wasser die Drau nach Slowenien geflossen. In seinem neuen Buch „Der Ortstafelstreit – Dokumentation eines Kärntner Grenzlandkonflikts“ scheut sich Feldner nicht, mit der eigenen Vergangenheit, vor allem der überzogenen Kritik an den Slowenen-Organisationen, kritisch ins Gericht zu gehen. Man habe Urängste genährt und die Erfolgschancen der Gespräche verringert, schreibt Feldner.

Fehler öffentlich bekennen
Im WOCHE-Gespräch bringt es Feldner, der wenige Wochen vor dem „Ortstafelsturm“ im September 1972 an die Spitze des KHD kam, auf den Punkt: „Es ist wichtig, eigene Fehler der Vergangenheit öffentlich einzubekennen.“ Auch Feldners Alter Ego auf slowenischer Seite, Zentralverbands-Chef Marjan Sturm (sie verfassten gemeinsam das eisbrechende Buch „Kärnten neu denken“), bekenne Fehler ein.
Das jüngste Feldner-Werk beschreibt auf 352 Seiten den weiten Weg von der Volksabstimmung 1920 zur Ortstafel-Lösung 2011. Ein besonderer Fokus gilt dem Wirken der Konsensgruppe, deren Mediator Stefan Karner die einander bekämpfenden Volksgruppen-Vertreter zusammenführte.
„Du Nazi, du Tito“ habe über Jahre die Kurzformel für den jeweils anderen gelautet. In der aufgeheizten und aufgehetzten Stimmung habe das beruhigende Element gefehlt, analysieren Feldner und Heinz Stritzl, langjähriger Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“ und seit über 15 Jahren Kolumnist der WOCHE.

Freude über die Lösung
Obwohl Feldner an der Lösung nicht mitwirken durfte, weil ihn LH Dörfler ausbootete, ist seine Freude darob „ungetrübt“. Er anerkennt auch die Leistung des Himmelbergers, sich in der eigenen Partei durchgesetzt zu haben. Aber, schränkt Feldner ein, „Dörfler sollte zur Kenntnis nehmen: Ohne meinen Handschlag mit Sturm wäre die Lösung nicht möglich gewesen.“ Feldner ist auch überzeugt, dass ein Jörg Haider bereits 2009 eine Lösung erzielt hätte.
Der Zeitpunkt der Buchpräsentation mit Moderatorin Andrea Bergmann von der „Kleinen Zeitung“ heute, Mittwoch, ist nicht zufällig: „Sinn und Bedeutung des 10. Oktober haben sich verändert. Er wird zum Tag der gemeinsamen Heimat.“ Freilich bleibe die Dankbarkeit über den Verbleib Südkärntens bei Österreich, aber das Grenzüberschreitende, der Kontakt zu den damaligen Feinden, müsse forciert werden.

Drei Schritte zum Wandel
Drei Denk-Schritte waren Voraussetzung für Feldners Wandel: „Zuerst nachdenken, dann sich in den anderen hineindenken. Erst dann kommt es zum Umdenken.“ Slowenisch zu lernen hält er „für eine ganz wichtige Sache“. Die 45.000 Nein-Stimmen der FPK-Volksbefragung sind für Feldner alarmierend, Ablehnung der Ortstafellösung sei sichtbar geworden – zuletzt auch durch die Beschmierung in Eberndorf.

Zur Sache: das Buch
Das Buch „Der Ortstafelstreit“ (mit 600 Fotos von Walter Fritz und vielen Zeitungsdokumenten) von Josef Feldner wird heute, Mittwoch, um 18.30 Uhr in der BAUAkademie, Koschutastraße 4, präsentiert. Das vom Bundeskanzleramt geförderte Werk wird gegen freiwillige Spenden abgegeben. Am 12. Oktober erfolgt eine Buchpräsentation im Europaparlament in Brüssel.

Autor: Uwe Sommersguter

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