Krankenhaus Waiern bei Geriatrie-Kongress
Die geriatrische Nachbetreuung im Krankenhaus Waiern gelangt zu internationalen Ehren.
Von PETER KOWAL
Das Krankenhaus Waiern der Diakonie de La Tour ist am besten Wege zum Modellkrankenhaus in Österreich zu werden. Mit dem Projekt „Ge-riatrische Nachbetreuung“ (kurz „Gern“ genannt) gelangt das Krankenhaus zu internationalem Ruhm.
Kongress in Frankfurt
So wird das Projekt in der Grundlagenforschung beim internationalen Geriatriekongress am 23. September in Frankfurt (Deutschland) als Pilotprojekt den internationalen Experten präsentiert. Auch der Kärntner Gesundheitsfonds würdigt die Arbeit als Reformpoolprojekt. „Uns wurden vor wenigen Tagen für die nächsten drei Jahre jährlich 160.000 Euro an Förderungen bewilligt“, erklärt Primar Richard Gaugeler. Geld, das mit dem Projekt wieder eingespart werden kann.
Kosten einsparen
„Wir konnten belegen, dass wir mit der dezentralen Nachbetreuung die Aufenthalte unserer Patienten verkürzen können und die Rückfallshäufigkeit bei psychosomatischen Erkrankungen wie Burnout, Angststörungen und Depressionen verringern. Damit konnten allein bei diesen Patienten rund 300.000 Euro an Krankenhauskosten eingespart werden. Nutznießer sind neben den Patienten auch die Versicherungsanstalten“, erklärt Gaugeler.
Die Größe des Krankenhauses Waiern kommt dabei zugute. „Wir sind als kleines Krankenhaus kosteneffektiver und flexibler gegenüber den großen Krankenanstalten“, erklärt Primar Gaugeler.
Die dezentrale Versorgung in kleinen Einheiten schafft die Möglichkeit von Qualität und Menschennähe. „Bei uns kehren die Patienten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus zur dezentralen Nachbehandlung zurück“, so Gaugeler. Er vertritt auch die Meinung, dass sich bei älteren Patienten zu rund 30 Prozent eine psychische Begleit- oder Haupterkrankung, Angststörungen und Depressionen zeigen, sie werden in dieser Altersgruppe üblicherweise aber nur unter zehn Prozent therapiert.
„Das Krankenhaus Waiern konnte in einem Forschungsprojekt mit der Alpen-Adria- Universität Klagenfurt zeigen, dass diese Behandlungsquote auf über 50 Prozent gesteigert werden konnte“, schließt Primar Richard Gaugeler.
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