Nationalratswahl
Wahlkreis West: Die Spitzenkandidaten stehen Rede und Antwort

Am 29. Oktober wird gewählt | Foto: KK
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Die WOCHE hat die Spitzenkandidaten des Wahlkreises 2C/Kärnten West mit Fragen konfrontiert.

BEZIRK FELDKIRCHEN (fri). Vor der Nationalratswahl: Die Spitzen des Wahlkreises Kärnten West (Feldkirchen, Hermagor, Spittal) im Interview.

WOCHE: Was kann der Bund tun, um den öffentlichen Verkehr in der ländlichen Region zu stärken?
Gabriel Obernosterer (ÖVP): "Im Regierungsprogramm ist beides verankert: verbesserte Infrastruktur, Stichwort Nahverkehrs-Milliarde, die umgesetzt werden muss. Taktfrequenzen der öffentlichen Verkehrsmittel müssen erhöht werden, dazu gehört steuerlicher Anreiz. Bis dahin Unterstützung für Mitfahrbörsen."
Günther Novak (SPÖ): "Effizientere Taktung im Zugverkehr! Abstimmung Zugverkehr auf Busverkehr! Finanzierungsbeiträge für Einführung Microverkehr in entlegene Talschaften!"

Erwin Angerer (FPÖ): "Unser ehemaliger Infrastrukturminister Norbert Hofer hatte dafür die Nahverkehrsmilliarde geplant. Damit sollten alle Bundesländer Mittel erhalten. Für Kärnten wären das jährlich rd. 20 Mio. Euro."

Markus Unterdorfer-Morgenstern (Neos):
"Es sind Investitionen notwendig, um die Infrastruktur und das Angebot weiterzuentwickeln, aber auch Taktung und Frequenzen müssen gerade im ländlichen Raum verbessert werden."

Oliver Hönigsberger (Jetzt): "Zunächst sollten alle Maßnahmen ergriffen werden um Pendlerfahrten zu reduzieren: Förderung für Sammeltaxis und Mitnahme von Personen und Gütern ohne Gewerbeberechtigung, Förderung von Parkmöglichkeiten an Sammelpunkten, Mitfahrbörsen."

Erich Köhler (Grüne): "Wenn der öffentliche Verkehr immer besser ausgebaut wird, gleichzeitig die ökosoziale Steuerreform endlich eingeführt wird, dann werden Regionen, die derzeit noch unter Landflucht leiden, attraktiver für Einheimische und Touristen."

Gottfried Berger (KPÖ): "Weit zu fahren und schnell den Arbeitsplatz zu erreichen ist die zweitbeste Lösung. Menschen sollen dort arbeiten können, wo sie leben. "Mobilität & Flexibilität" sind keine Einbahnstraße."

Stefan Schlitzer (BZÖ): "Es gehören wieder die Landestankstellen geöffnet um die Pendler zu entlasten. Außerdem gehören die öffentlichen Verkehrsmittel verstärkt."

WOCHE: Was kann der Bund tun, um Landflucht zu verhindern bzw. gegenzusteuern?

Gabriel Obernosterer (ÖVP): "Es gibt nur eine Maßnahme, die gegen die Landflucht hilft: Arbeitsplätze vor Ort. Vor allem die Digitalisierung schafft neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum, weil sich die Standortfrage nicht stellt."

Günther Novak (SPÖ): "Damit wirtschaftlicher Aufschwung im ländlichen Raum ankommt, braucht es den Ausbau des Breitbandnetzes, eine Offensive für Bus und eine Verlagerung auf Schienennetze und ein Klimaticket."

Erwin Angerer (FPÖ): "Nicht nur von der Unterstützung des ländlichen Raumes reden, sondern Taten setzen! Arbeitsplätze, Mobilität, entsprechende Basisversorgung sind Grundvoraussetzung, dass die jungen Leute nicht abwandern."

Markus Unterdorfer-Morgenstern (Neos): "Österreich hat als Wirtschaftsstandort konsequent an Attraktivität verloren. Die Steuer- und Abgabenquote ist im europäischen Vergleich unverhältnismäßig hoch und Bürokratie überwuchert das Unternehmertum."

Oliver Hönigsberger (Jetzt): "Wohnkosten senken und die Infrastruktur stärken. Digitale Jobmöglichkeiten schaffen. Immer mehr Menschen am Land kommen durch geringes Einkommen, höhere Infrastrukturkosten in die Armutsfalle."

Erich Köhler (Grüne): "Gut wäre es halt, wenn auch die Verantwortungsträger im Land in Klagenfurt Infrastruktur-Investitionen umlenkten."

Gottfried Berger (KPÖ): "Vor allem ist die Ausdünnung öffentlicher Infrastruktur rückgängig zu machen. Beispiel: Schulstandorte, Post, Polizei."

Stefan Schlitzer (BZÖ): "Oberste Prämisse Abwanderung der klügsten Köpfe verhindern. Das Motto muss heißen: Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Es gibt ein erfolgreiches Start-up-Unternehmen im Bezirk."

Was kann der Bund tun, um dem Landärzte-Mangel entgegenzuwirken bzw. den Landarzt-Beruf zu stärken?
Gabriel Obernosterer (ÖVP): "Investitionszuschüsse für Arztpraxen sind genauso möglich wie Anpassung der Kassenverträge oder Garantie für die Führung von Hausapotheken. Gesundheitszentren sichern Gesundheitsversorgung."

Günther Novak (SPÖ): "Die Landärzte ohne Hausapotheke müssen einen anderen Abrechnungsschlüssel für die Leistungen der Kassen bekommen."

Erwin Angerer (FPÖ): "Maßnahmen um den Landarzt attraktiver zu machen, wurden in den letzten beiden Jahren gesetzt. Der Zusammenlegung der SV-Träger soll Tarifreform und Anpassung der Abgeltung für Landärzte folgen. Modelle wie Primär-Versorgungszentren forcieren. Anstellung von Ärzten bei Ärzten."

Markus Unterdorfer-Morgenstern (Neos): "Da die von den Kammern geführten Kassen ihre Kernaufgabe vernachlässigt haben, fordern wir, dass Kassen Honorare bei Privatärzten zur Gänze übernehmen, wenn im Heimatbezirk kein Termin beim Vertragsarzt frei ist. Umschichtung von Mitteln aus Krankenhausbereich zum niedergelassenen Bereich."

Oliver Hönigsberger (Jetzt): "Das durchschnittliche Alter der Kärntner Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag beträgt laut Ärztekostenstatistik 58 Jahre. Hier muss sofort gehandelt werden. Allgemeinmedizin schon im Studium stärken, Hausapotheke fördern, Prämien für den Gesundheitszustand der Bevölkerung zahlen."

Erich Köhler (Grüne): "In ökologisch orientierten Modellregionen wird sich ein Sog entwickeln und auch Ärzte werden da lieber arbeiten."

Gottfried Berger (KPÖ):
"Ich kenne Ärzte, die unter Überlastung leiden, ich kenne keine armen Ärzte. Über die finanzielle Schiene wird man Probleme kaum lösen können. Errichtung multidisziplinärer peripherer Gesundheitszentren."

Stefan Schlitzer (BZÖ): "Die Hausapotheke bei den Hausärzten fördern, die finanzielle Unterstützung für Gemeinschaftspraxen. Der Beruf des Landarztes muss attraktiver gestaltet werden."

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