"Möchte ein wahres Genusseck schaffen"

BRIEFELSDORF. "Hallo Niko, willst du die 23 Hektar Landwirtschaft übernehmen? Bitte um Antwort in drei Tagen." Diese beiden Sätze können das Leben eines jungen Mannes komplett verändern. Genau diese Worte brachten Nikolaus Trippel zum Weinbau.

Gärten werden erweitert
Drei Jahre ist es nun her, dass Trippel am vormaligen Grund seines Großvaters Karl Migglautsch den ersten Weingarten (Lage Ried Eckstein) nahe dem Maltschacher See angelegt hat. Ein Jahr später folgte der zweite Garten (Ried Kreuzfeld). "Mit derzeit 3,2 Hektar bin ich im Moment Kärntens viertgrößter Winzer", weiß Trippel, der in den nächs-ten Wochen seine Gärten weiter ausbaut. "Momentan sind es 3,2 Hektar. Angedacht sind um die sechs Hektar", verrät der 22-Jährige, der insgesamt sieben Rebsorten (mehr lesen Sie im Artikel rechts) anbaut. "Ich will keinen Wein unter 800 Liter anbieten", erklärt der Winzer.
Qualität ist Trippel, der durch die Erweiterung zum drittgrößten Winzer Kärntens wird, besonders wichtig. So werden die Trauben stark ausselektiert. "Ich möchte eine gewisse Qualität absichern und anbieten."

Buschenschank geplant
Diese Qualität soll sich künftig auch in einem weiteren Großprojekt widerspiegeln. Ende Oktober wird mit dem Bau eines 2.000 m² großen Hofes mit Buschenschank, sieben Winzersuiten, Seminarbereich und Räumlichkeiten für die Weinproduktion begonnen. Rund 1,4 Millionen Euro investiert Trippel in dieses Projekt, alleine die Maschinen für die Weinproduktion schlagen mit 200.000 Euro zu Buche. "Geld, das man einfach investieren muss, wenn man mithalten will und dementsprechend hohe Qualität produzieren will". Die Eröffnung der Weinbuschenschank ist für Herbst 2014 geplant. Mit 130 Sitzplätzen innen und weiteren 100 auf der Weinterrasse (diese ragt in den Weingarten hinein) zählt diese zu den größten in der Region. "Das Projekt hat Potenzial. Ich möchte ein wahres Genusseck schaffen", so Trippel.

Sieben Rebsorten in den zwei verschiedenen Lagen
Das Weingut von Niko Trippel besteht aus den beiden Lagen Ried Eckstein und Ried Kreuzfeld. Angebaut werden insgesamt sieben Rebsorten. Die Rotweine Zweigelt, Pinot Noir und Merlot gedeihen in Ried Eckstein, die Weißweine Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon blanc und Gelber Muskateller in Ried Kreuzfeld. Neben den Weingärten wird Trippel künftig auch Obstbäume für die Produktion von eigenen Obstbränden sowie Gemüsegärten für die Buschenschank anlegen. "Ich habe die Flächen und die Ebenen, so kann ich diese effektiv nutzen", sagt Trippel.

"Will wissen, was der Wein kann"
Die Lese startet bei Niko Trippel Mitte Oktober. "In mehreren Durchgängen wird bis Ende Oktober gelesen", verrät der Winzer, der heuer die ersten Weine keltern wird.
"Den ersten Wein, einen Zweigelt Classic, wird es im Herbst 2014 zu verkosten geben", so Trippel, der in der Produktion vor allem Wert auf den Wein selbst legt. "Ich verwende Holz nur, um den Wein zu unterlegen. Ich will wissen, was der Kärntner Wein kann", betont der 22-Jährige.

ZUR PERSON
Geboren wurde Niko Trippel in Salzburg, aufgewachsen ist er in Wien. Nach dem Gymnasium besuchte er die Tourismusschule Semmering und arbeitete danach auf einem Kreuzfahrtschiff, ehe ihm der Ruf seines Großvaters ereilte.
So besuchte der heute 22-Jährige die Weinbauschule Silberberg, schloss diese ab und absolvierte ein Praxisjahr im weingut von Franz Hutter in Feldbach.
Währenddessen pflanzte Mutter Karin Trippel den ersten Weingarten (Ried Eckstein) an.
Seit 1. Oktober 2012 hat Niko Trippel Grund und Weingärten offiziell übernommen.