Der Trauer Raum und Zeit geben
Drei Jahre gab es in Waiern keine Trauerbegleitung. Pfarrer Martin Müller hat sich für eine Weiterführung stark gemacht. Nun hat Maria Eiper die Leitung der ökumenischen Gruppe übernommen.
WAIERN (fri). Über viele Jahre hat Anke Witt die Begleitung einer Trauergruppe im Pfarrhaus in Waiern geleitet. Nach ihrem Umzug wurden die regelmäßigen Treffen eingestellt. Jetzt wird mit einer neuen ehrenamtlichen Mitarbeiterin wieder durchgestartet. Mit November hat Maria Eiper diese Aufgabe übernommen.
Da ist jemand
"Ich habe jahrelang in der Pflege gearbeitet und bin immer wieder mit dem Tod in Berührung gekommen. Weil mich das Thema beschäftigt, habe ich auch zahlreiche Ausbildungen und Kurse bei Renate Kreutzer gemacht", erzählt Eiper, die als Freizeitbetreuerin Menschen begleitet und ihnen zur Seite steht. "Das Thema Trauer betrifft jeden von uns irgendwann einmal in seinem Leben. Naturgemäß geht jeder Mensch anders damit um. Aber wenn man mit Personen, die sich gerade in einem ähnlichen Lebensabschnitt befinden wie man selbst, sprechen kann, hilft das so manchem über vieles hinweg."
Es trifft jeden einmal
Sich der Trauer zu stellen ist für Betroffene oft gar nicht so leicht, denn dieses Thema hat in unserer Leistungsgesellschaft nur wenig Platz.
"Ein erster Trost ist: man darf traurig sein, man darf weinen, man darf seinem Kummer Raum und Platz geben. In der Gruppe ist man an einem geschützten Ort, an dem man angenommen wird, wie man ist", bricht Eiper eine Lanze für die Trauerarbeit. Man spricht über den Verstorbenen. Redet über positive, aber auch negative Geschichten und lernt mit dem Abschied zu leben.
Symbole einbinden
Eiper versucht in die Trauerarbeit auch Symbole einzubinden, die für trauernde Menschen von besonderer Bedeutung sein können. "Eine Blume ist Zeichen für Leben und Schönheit, aber auch für Vergänglichkeit und Abschied. Ein Samenkorn ist ein Symbol für das, was Verstorbene in ihrem Leben gesät haben, eine Kerze steht für das Licht und für Jesus Christus. Steine sind vielfältig in ihrer Bedeutung. Sie können sowohl eine Last als auch ein verbindendes Element sein."
Zur Sache
Ganz wichtig sei aber der Umgang mit dem Tod in der eigenen Familie. Sie selbst habe als Kind Erfahrungen damit gemacht und es als positiv empfunden, dass darüber geredet wurde. "Der Tod ist Teil unseres Lebens. Natürlich kommt er für die meisten von uns immer zu früh oder unerwartet", weiß die Trauerbegleiterin. "Trauer ist eine "verrückte" Zeit. Eine Zeit, in der nichts mehr so ist, wie es war. Aber in der Trauerphase kann man sich neu orientieren und zu seinem inneren Gleichgewicht kommen."
Termin: Jeden zweiten Montag im Pfarrsaal Waiern. Nächster Termin: 08. Jänner 2018
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