Zahl der Morde stabil, Maß an Gewalt steigt!

Die Zahl der Morde bleibt in Österreich gleich hoch. Das Ausmaß der Brutaliät aber steigt | Foto: www.bilderbox.com
  • Die Zahl der Morde bleibt in Österreich gleich hoch. Das Ausmaß der Brutaliät aber steigt
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Freitag, der 13., wird von vielen als Aberglaube abgetan, doch einige werden ihn als den schrecklichsten Tag ihres Lebens in Erinnerung behalten. Der brutale Mord an der 25-jährigen Tanja aus Maria Rain schockierte Familie, Freunde und Nachbarn, ebenso wie die Ermittler und Einsatzkräfte.

Zu viele brutale Gewalttaten
„Es ist immer eine heikle Situation, den Hinterbliebenen die schlimme Nachricht zu überbringen“, weiß Bezirksinspektor Andreas Ogradnig aus Velden. „Uns steht auf der Dienststelle aber immer ein Peer-Support zur Verfügung, damit auch wir die grausamen Ereignisse aufarbeiten können.“ Auch die Bevölkerung nimmt Anteil, ist schockiert und kann die zahlreichen Gewalt- und Tötungsdelikte weder verarbeiten noch verstehen. Obwohl man in letzter Zeit annehmen könnte, dass die Zahl der Tötungsdelikte zunimmt, so entspricht das nicht den Tatsachen.
Laut der Kriminalstatistik 2011 sind die Zahlen zwar gleichbleibend. „Es ist die Brutalität der Ausführung, die zunimmt“, weiß Psychologe Kurt Kurnig, AVS Klagenfurt. Und wie auch im Fall von Maria Rain stellt sich immer wieder die Frage nach dem Täterprofil!

Profil eines Mörders
Ganz nüchtern betrachtet, gibt es laut Kurnig sieben Arten durch fremde Hand ums Leben zu kommen: Eine psychische Erkrankung oder spezifische Persönlichkeitsmerkmale aufseiten des Täters; gefolgt von Affekttaten, Notwehr, Vorsatz, Unfall und die daraus resultierenden Mischformen.
„Jeder Mensch hat verschiedene Seiten und in jedem laufen unterschiedliche geistige Prozesse ab“, erklärt Kurnig. Um jedoch einen Mord oder Selbstmord zu begehen, müssen zahlreiche innere Grenzen überwunden werden. Am auffallendsten – und dadurch immer wieder Gesprächsthema – sind Taten im Affekt und die mit Vorsatz. Bei beiden Arten spielen Verlustängste eine zentrale Rolle. Menschen, die unter Verlustängsten leiden, haben Angst etwas oder jemanden zu verlieren.
„Beim geplanten Tötungsdelikt – also mit Vorsatz – will man einen Nachteil abwenden bzw. einen Vorteil herausholen“, erklärt Kurnig weiter. Die Grenzen zwischen den Formen sind schwierig abzustecken.

Hinter der Fassade
„Nobody ist perfect“, heißt es. Und dennoch gibt es Leute, die damit nicht klarkommen. Sie schämen sich für ihre Gedanken, ihren Status oder wegen ihres Aussehens. „Sie leben scheinbar angepasst, aber die totale Anpassung spricht gegen die menschliche Natur“, so Kurnig. Sie fristen ihr Dasein hinter einer Fassade. In diesem Fall wird das Schweigen zum Hilferuf! Da diese Personen nicht über ihre Gefühle, Anliegen, Ängste oder Fantasien sprechen, fehlt die notwendige Reflexion. Sie vertrauen sich weder der Familie noch Freunden an. Dadurch entstehen über Jahre hinweg belastende Geheimnisse und man versucht, mit allen Mitteln die Fassade aufrecht zu erhalten.

Vom Teufelskreis zum Eklat
Einige versuchen von Zeit zu Zeit die angestaute Wut abzubauen und beginnen ihre Aggressionen auszuleben. „Zuerst an Sachgegenständen, später etwa an Tieren, und, wenn es ganz schlimm wird, an anderen Menschen – aber eventuell auch an sich selbst“, weiß Kurnig. Wenn es sich bei den Gründen für Scham um „unnormale“ Vorlieben handelt – welcher Natur auch immer –, kann das unreflektierte, geheimgehaltene Verhalten schnell ins Abartige abrutschen.

Zur Sache - Täter und Opfer in Zahlen:
Sieben Formen, durch fremde Hand zu sterben:
1. Psychische Krankheit
2. Spezifische Persönlichkeitsmerkmale
3. Affekt
4. Notwehr
5. Vorsatz
6. Unfall
7. Mischformen

Angezeigte Delikte im Jahr 2011 kärntenweit: 29.710, damit der niedrigste Wert seit dem Jahr 2001. (Quelle: Kriminalstatistik Kärnten)

Aufklärungsrate in Kärnten 2011: 48,2%

Klagenfurt: Rückgang der angezeigten Delikte um 6,5%
Villach: Rückgang der Delikte um 5,5%

Beziehung Opfer und Täter 2011:
49% Familie
35% Bekannte
12% Keine Beziehung
4% Zufallsbekanntschaft
(Quelle: Bundes-kriminalamt)

78 versuchte Morde im 1.HJ 2011:
33 vollendet
45 Versuch

Gewaltbereitschaft der Jugend steigt. Ursachen: Videospiele, Filme/Fernsehen, Internet und die unreflektierte Aufnahme dieser Medien.

Tanjas Vater bittet um Spenden zugunsten des Ferdinandus-Orden 1561,
Kto. 4161080389 Oberbank, BLZ: 15025

Autorin: Carmen Kassekert

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