Ossiachern stößt Natura 2000 sauer auf

Vbgm. Lorenz Pirker fühlt sich übergangen und setzt sich mit Waldbesitzern zur Wehr | Foto: Friessnegg
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OSSIACH (fri). Bis zum Ende des 2. Quartals müsse das Land, so erklärt der Ossiacher Vizebürgermeister Lorenz Pirker (ÖVP), weitere Natura 2000-Gebiete gemeldet haben. "Mit dem Beitritt zur EU hat sich Österreich verpflichtet, Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien in österreichisches Recht umzusetzen. Im Zuge der Schaffung von Natura 2000-Gebieten soll das nun passieren."

960 Hektar unter Schutz

In Ossiach würde dann eine Fläche von 960 Hektar unter Schutz gestellt werden. "Hier wurden von den Begutachtern Vorkommen des Illyrischen Rotbuchenwaldes und des Hainsimsen Buchenwaldes registriert", schildert Pirker.
Den 37 Grundeigentümern selbst sei dieser Bestand nicht bekannt: "Wir haben keine Habitate gefunden. Für uns und die Tourismusgemeinde Ossiach bedeutet das große Einschränkungen. Die Waldflächen dienen den Familien vielfach als Lebensgrundlage und Touristen, aber auch Gemeindebürger streifen gerne durch den Wald, der ihnen als Erholungsraum dient." Somit würde der Bewegungsspielraum in Ossiach mehr und mehr schrumpfen, da auch Gründe in Seenähe Schutzbestimmungen unterliegen.

Keine Pufferzone

"Wir sind von der Seeseite her schon durch Naturschutzmaßnahmen eingeschränkt. Wenn nun auch noch ein Natura 2000-Gebiet dazukommt, bleibt uns nur noch eine minimale Pufferzone. Außerdem sind im Kärntner Naturschutzgesetz keine entsprechenden Entschädigungen für Europaschutzgebiete vorgesehen."


Minimale Einschränkungen

An die 40 Schutzgebiete würden heuer noch entstehen, erklärt Johann Wagner von der Naturschutzabteilung des Landes. Er ist mit den Fakten in Ossiach vertraut und will beruhigen. "Am Ossiacher Tauern gibt es einen natürlichen Buchenmischwald. Dieser soll geschützt und erhalten werden", schildert Wagner. "Für die Grundeigentümer und Waldbesitzer ändert sich durch das Schutzgebiet relativ wenig. Schon jetzt müssen die Forstgesetze eingehalten werden. Das wird auch in Zukunft so sein. Nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung sind wahrscheinlich ohnehin auch im Interesse der Eigentümer." Änderungen könnte es bei größern Forstprojekten geben. "Forstwege müssten auch durch den Naturschutz genehmigt werden. Leider gibt es für diese Natura 2000-Projekte immer noch keine Entschädigung. Darüber sollte man vielleicht einmal nachdenken, um Konflikte dieser Art künftig zu vermeiden."

Stabilität des Waldes sichern

Waldbesitzer befürchten Einschränkungen bei Bewirtschaftung.
960 Hektar groß ist das geplante Natura 2000-Gebiet im Bereich des Ossiacher Tauern. Damit soll, laut Johann Wagner von der Naturschutzabteilung des Landes Kärnten der Buchen-Bestand gesichert werden. "Einschneidende Beeinträchtigungen für die Grundstücksbesitzer soll es nicht geben", so Wagner. "Nach wie vor gilt das Forstgesetz." Die 37 betroffenen Grundbesitzer wehren sich gegen das Schutzgebiet und betonen, dass es keine Entschädigungen gibt.

Zur Sache

Hauptziel der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ist der Aufbau des europaweiten Schutzgebietsnetzes "Natura 2000". Mit dem Schutzgebietsnetz sollen natürliche Lebensräume Europas dauerhaft gesichert werden. Ausgewiesene Vogelschutzgebiete werden in das Schutzgebietsnetz "Natura 2000" integriert.

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