MIT VIDEO: Vier Männer, ein Hof und 25 Jahre
Am Hof der Familie Mainhard in Schwaig hoch über Himmelberg werden viele Rohstoffe veredelt.
SCHWAIG (fri). Da hat der Zufall schon Regie geführt: Beim vulgo "Schwaiger" in Schwaig nimmt man es mit der männlichen Erbfolge besonders ernst. Sprich alle 25 Jahre erblickt ein männlicher Nachfolger das Licht der Welt.
Magische 25
Der Altbauer hat 75 Lenze am Buckel, Bauer Johannes Mainhard 50, sein Sohn Andreas ist 25 Jahre alt und vor zwei Monaten hat sich Lukas in die Reihe dazugesellt. Zumindest für die älteren aus der Mainhard-Riege war immer klar: "Wir wollen möglichst viele Produkte selber machen und direktvermarkten."
Vor mehr als 25 Jahren haben die Landwirte den Verkauf ihrer Produkte damit in die eigene Hand genommen. "Zuerst sind wir nach Villach auf den Markt gefahren", erinnern sich Johannes Mainhard und seine Frau Silke an den Beginn. Immer schon waren Speck, Dauerwaren und Brot mit im Gepäck. Nach und nach ist auch die Vermarktung von Frischfleisch – vorwiegend Rind und Wild nach Saison – dazugekommen.
Einkaufen im Hofladen
"Wir haben am Hof nicht nur einen Hofladen, in dem die Kunden von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr einkaufen können, sondern auch einen Schlacht- und Verarbeitungsraum, Lagerräume und einen Raum, in dem das Brot gebacken wird", schildert Mainhard. Er selbst ist gelernter Landmaschinentechniker, nun als Vieheinkäufer unterwegs und hat den Hof in Schwaig 1995 übernommen.
"In meiner Funktion als Einkäufer bin ich unmittelbar bei den Produzenten und weiß, dass hier erstklassige Qualität angeboten wird. Allerdings geht die Förderpolitik in eine falsche Richtung", so der Landwirt. "Die Ausgleichszahlungen sind für mich versteckte Konsumentenförderung. Dabei wollen wir Bauern nur einen fairen Preis, damit wir mit unserer Arbeit unser Überleben sichern können." Er selbst sei mit Herz & Seele, wie er sagt, bei der Sache und es sei ihm und auch seiner Frau wichtig die Werte an die Jugend weiterzugeben. "Ich will das Erbe bestmöglich verwalten und an meinen Nachfolger weitergeben. Ich konnte sogar schon ein wenig mehr daraus machen", schmunzelt Mainhard.
Brot aus dem Ofen
Währenddessen ist seine Frau schon in der Backstube verschwunden. Das Brot ist fertig und wartet darauf zu den Kunden gebracht zu werden. Vier bis fünf Mal pro Woche wird Teig geknetet, der Ofen eingeheizt und wenig später liegt der unvergleichliche Duft nach frischem Brot in der Luft. "Wir stecken viel Herzblut in unsere Arbeit und das wissen immer mehr Kunden zu schätzen."
Zur Sache
Hof der Familie Mainhard:
Durchschnittlich 85 Rinder (je nach Jahreszeit variiert die Zahl)
35 Schweine
60 Hektar Wald und Wiesen sowie einige gepachtete Flächen zur Bewirtschaftung
Produkte: Selchwaren aller Art – Speck, Würste, Salami, ... Wildprodukte, Frischfleisch, Brot, Spirituosen
Im Hofladen werden auch Produkte anderer Direktvermarkter angeboten.
Öffnungszeiten Hofladen: Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr geöffnet.
Die Produkte gibt es im Hofladen oder am Himmelberger Bauernmarkt zu kaufen.
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