Petition
Anrainer fordern keine Bewilligung für die Bodenaushubdeponie
ÖVP Henndorf und Anrainer der Lichtentannstraße von Henndorf beantragen in der Gemeindevertretung eine gemeinsame Petition für den Salzburger Landtag.
HENNDORF. Im Jahr 2018 sollte das Schotter- und später Betonwerk nahe der Lichtentannstraße in Henndorf angeblich in ein neues Gewerbegebiet umsiedeln. Noch im Sommer desselben Jahres wurde bekannt, dass die Firma Mayrhofer nun um Genehmigung einer Bodenaushubdeponie an diesem Standort angesucht hat. Auf 4,7 ha sollen, laut der Anrainer, in den kommenden 15 Jahren rund 250.000 Quadratmeter Material auf bis zu 8 Meter Höhe aufgeschüttet werden und das an 67 Stunden pro Woche.
Petition an Landesregierung
Nun wird die Salzburger Landesregierung und der Salzburger Landtag von den Unterzeichnern ihrer Petition dazu aufgerufen keine Bewilligung zu erteilen und weiters die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Hinblick auf zukünftige Emissionsbelastung und Verkehrsgefährdungen für Wohngebiete zu ändern. Die Petition wird durch ÖVP Gemeinderat Christoph Mayer heute in der Gemeindevertretung zur Unterstützung eingebracht. Bereits jetzt haben die Flachgauer ÖVP Landtagsabgeordneten zugesichert, die Petition im Landtag zu unterstützen und die Anliegen zu behandeln.
Meinungen der Unterzeichner
„Die Bewohner*innen waren bereits in den vergangenen 20 Jahren einer außergewöhnlichen Staub-, Lärm- und Verkehrsbelastung ausgesetzt. Durch eine Bewilligung der Aushubdeponie werden all diese Belastungen um weitere 15 Jahre verlängert. Hinzu kommt, dass auf dem Gelände eine Wohnsiedlung im Rahmen eines Baulandsicherungsmodels vorgesehen wäre, welche unmittelbar an die Deponie angrenzen würde“, so die Unterzeichner*innen.
Die Lichtentannstraße ist im Moment als ein vom Feinstaub der B1 belastetes Gebiet ausgewiesen.
„Gegen eine weitere Verschlechterung ist entschieden entgegenzutreten. Auch fehlt im Bewilligungsverfahren die Untersuchung der Belastung durch Ultra-Feinstaub, der besonders durch den zusätzlichen Verkehr von 20 LKW pro Tag zu einer massiven Minderung der Lebensqualität und zu Gesundheitsrisiken führt“, kritisieren die Anrainer.
„Ebenfalls betroffen von der Deponie wäre das Biotop Weidenbach, welches naturschutzrechtlich geschützt ist. Dies wird im hydrologischen Gutachten mit keinem Wort erwähnt. Die Auffüllung auf bis zu 8 m stellt zudem eine künstliche Erhöhung dar und verändert die Naturlandschaft entscheidend. Nicht nur, dass dies keinen wirtschaftlichen Nutzen bringt, eine solche Erhöhung greift nachhaltig in das vorhandene Landschaftsbild ein.“
Laut der Unterzeichner hat die Firma pro Tag bis zu 20 LKW und mehr für die Anlieferung von Material vorgesehen. Umgerechnet auf die Betriebszeiten (12 Stunden werktags, Samstag von 7-14 Uhr) bedeutet dies, dass mindestens alle 36 Minuten ein LKW durch die vorhandene schmale Straße fährt.
„Aufgrund ihrer Engstellen und baulichen Zustands ist diese Straße nur eingeschränkt für Schwerverkehr geeignet. Da auch kein Geh- und Radweg vorhanden ist, entsteht somit abseits des zusätzlichen Lärms, welcher im Gutachten nicht aufgegriffen wird, eine enorme verkehrstechnische Gefährdung für uns Bewohner“, macht ÖVP Parteiobmann und Gemeinderat Günther Schackmann (Leiter des Verkehrsausschusses) deutlich.
In der Gemeindevertreutung
„Die Henndorfer Volkspartei lädt alle Fraktionen der Gemeindevertretung ein, die Petition zu unterzeichnen und das Vorhaben mitzutragen", so die Gemeinderäte der ÖVP Fraktion.
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