Bald Ökostrom für Bergheim
Fernwärme, Solarenergie, Biogas und Treibstoff für eine eigene Tankstelle produziert der Ökoenergiepark Bergheim ab 2012. Der Baubeginn verzögert sich um ein Jahr, denn im Moment wird der zukünftige Baugrund umgewidmet.
BERGHEIM (grau). „Der Energiepark muss pünktlich zur Heizperiode fertig sein. Das geht sich heuer nicht mehr aus“, sagt Bürgermeister Johann Hutzinger. „Wir haben uns zu Beginn zu viel vorgenommen und bauen ein Jahr später als geplant. Jetzt läuft das Widmungsverfahren und das dauert.“ Im Moment findet eine Umweltprüfung statt, die sich mit Flora, Fauna, dem Landschaftsbild, Emissionen, Verkehrsaufkommen und möglichen Beeinträchtigungen der Anrainer befasst. Umgewidmet werden muss ein Hektar Grünland neben dem Gewerbegebiet Bergheim. „Wir brauchen einen neuen Bauhof und wollen den gleich zum Energiepark dazu bauen. Die Lage ist perfekt, denn der Grund grenzt direkt an das Handelszentrum an“, plant Hutzinger.
Wärme für 800 Haushalte
Sechs Millionen Euro wird die Salzburg AG der Bau des Ökoenergieparks kosten. Geplant ist ein Biomasseheizkraftwerk mit einem 10 Kilometer langen Fernwärmenetz. Im Endausbau wird dort Wärme für den Jahresbedarf von rund 800 Haushalten produziert. Am Dach installiert die SAG eine thermische Solaranlage. Daran kann sich jeder Kunde aus dem Fernwärmenetz beteiligen und bekommt im Gegenzug Wärme gutgeschrieben. Versorgt vom neuen Wärmekraftwerk werden Bergheim Dorf, das Handeszentrum, Teile von Lengfelden und das Gewerbegebiet Schlachthof.
Eigene Tankstellen
Die Graskraft Bergheim errichtet zudem eine Biogasanlage auf dem Gelände. Aus Bergheimer Wiesengras entsteht Biogas, das in der eigenen Biogastankstelle als Sprit für 250 Pkw pro Jahr dient. „Viele Bergheimer Bauern geben ihren Grünschnitt als Nebenerwerb ab. Einige haben aber auch mit der Milchwirtschaft aufgehört und konzentrieren sich auf die Graskraft“, sagt Hutzinger. Aus dem Biogas der Graskraft wird zudem über eine Kraftwärmekopplung Ökostrom erzeugt, der rund 460 Haushalte versorgen kann. Zusätzlich wird es im zukünftigen Ökoenergiepark sauberen Solarstrom für Elektrofahrzeuge geben.
4.000 Tonnen CO2 weniger
„Durch den Ersatz von bestehenden Öl- oder Gasheizungen können wir mit dem Ökoenergiepark Bergheim jährlich etwa 4.000 Tonnen CO2 einsparen“, sagt Manuela Pichler von der Salzburg AG. „Zusätzlich können wir durch die Biogasanlage 7.000 Tonnen CO2 bei der Ökostromerzeugung einsparen und beim Biogas als Treibstoff 560 Tonnen pro Jahr.“
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