"Die Grenzkontrollen sind eine Irrsinnigkeit"

Grödig sperrt bei Stau die Ortsdurchfahrt.

GRÖDIG (buk). Beifall zollte nun Großgmains Bürgermeister Sebastian Schönbuchner der Idee seines Grödiger Amtskollegen Richard Hemetsberger, der bei Stau auf der Autobahn nun seine Ortsdurchfahrt für den Umgehungsverkehr gesperrt hat: "Man muss sich nicht wundern, wenn sich die Gemeinden, die durch die irrsinnigen Grenzkontrollen alle belastet sind, zu wehren beginnen. Wir sind froh über jedes Auto weniger", ist der Großgmainer Ortschef überzeugt. Für ihn sei der "radikale Schritt absolut notwendig" gewesen.

"Wir sind hier ohnehin die Nachgelagerten. Weshalb Maßnahmen wie Sperren bei uns selbst keinen Sinn hätten", sagt Schönbuchner, der in den Kontrollen von deutscher Seite lediglich eine Alibi-Handlung sieht. Objektiv betrachtet gehe es hier lediglich darum, dass sich die Deutschen sicher fühlen, obwohl die Kontrollen – mit Ausnahme medientauglicher Bilder des Grenzübergangs auf der Autobahn – keinen Effekt hätten. "Wenn jemand wirklich Menschen über die Grenze bringen will, dann ist das über Großgmain, Freilassing oder Reichenhall jederzeit problemlos möglich", ist Großgmains Ortschef überzeugt.

Dauerbelastung in Hallein

Und auch in Hallein steigt der Unmut über die Dauerbelastung durch die Kontrollen stark an: "Wir haben immer mit hoher Verkehrsfrequenz zu tun, nur hat sich das bislang auf den Reiseverkehr und die Route nach Süden beschränkt", sagt Halleins Bürgermeister Gerhard Anzengruber. Nun beginne die Belastung aufgrund der Grenzkontrollen bereits ab der Wochenmitte.

Die Grödiger Regelung verstehe Anzengruber zwar, sieht darin allerdings keine Lösung für seine Gemeinde. "Mit den Salzwelten haben wir einen touristischen Leitbetrieb am Dürrnberg, der seine Einnahmen großteils durch Touristen generiert. Wir können hier nichts absperren."

Grenzkontrollen verlängert

Er will nun – nach der Ankündigung des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann, die Kontrollen zu verlängern – eher Druck auf Bayern ausüben. "Bei der nächsten Bürgermeister-Konferenz, deren Vorsitzender ich auch bin, werde ich mich mit meinen Amtskollegen beraten und nach Lösungen suchen", sagt Anzengruber. Er verlangt aktuell, dass die Kontrollen auf dem Walserberg auf drei bis vier Fahrspuren ausgeweitet werden, um den Verkehrsdimensionen gerecht werden zu können. "Die Stauwurzel ist der Walserberg und hier müssen wir beginnen."

Verkehrsachse Alpenstraße

Ebenfalls vom massiven Verkehrsaufkommen belastet ist die Gemeinde Anif. "Dadurch, dass wir als Hauptverkehrsachse die Alpenstraße haben, wo es zu den Hauptzeiten ohnehin schleppend voran geht, habe ich bisher keine zusätzlichen Beschwerden erhalten", sagt Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher. Sie findet die Grödiger Maßnahme "sinnvoll und nachvollziehbar". Sollte sich die Situation in ihrem Ort allerdings verschlimmern, würde sie sich das Grödiger Modell genauer ansehen und – gegebenenfalls – ähnlich umsetzen wollen. "Bereits jetzt haben wir beim Tennispoint eine temporäre Einbahn eingerichtet, die entgegen des Hauptverkehrsstroms geführt wird", erzählt sie. Dabei dürfen Lenker in der Früh nur aus dem Ort hinaus fahren und am Abend nur in den Ort hinein.

Hier geht's zum Artikel "Grödig sperrt bei Autobahn-Staus die Ortsdurchfahrten"

Hier geht's zum Kommentar "Wenn eine Sperre die Staus besiegen soll"

Hier geht's zum Kommentar "Die Farce der Grenzkontrollen"

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