Ein Bierdeckel aus dem wieder Blumen wachsen

URSPRUNG/ELIXHAUSEN (kha). Konrad Steiner von der HBLA Ursprung und sein Kollege Prof. Alexander Petutschnigg von der FH Salzburg, sind, was den Bereich Wiederverwertung und Recycling betrfift, schon lange keine Unbekannten mehr. So hat Konrad Steiner an „seiner“ Schule ein eigenes Unterrichtsfach eingeführt, um landwirtschaftliche Rest- bzw. Rohstoffe  wieder in Baustoffe „umzuwandeln“ und (wieder-)verwertbar zu machen. Gemeinsam mit der FH Salzburg wurde nun wieder ein neues Projekt entwickelt. Das "Material" kam diesesmal aus dem Stiegl-Gut Wildshut. Aus dem Wildshuter Urgetreidestroh wurde nämlich - ganz im Sinne des ganzheitlichen Biergenusses -  ein wiederverwertbarer Bierdeckel entwickelt.

Baumharz und Bienenwachs

"Der Bierdeckel ist einfach fester gepresster Dämmstoff. Baumharz und Bienenwachs halten das Ganze zusammen“, erklärt Alexander Petutuschnigg. Nach seiner „Erstnutzung“ als Untersetzer erfährt der Wildshuter Urgetreidestroh-Bierdecke aber noch eine zusätzliche Verwendung, denn auch die Samen verschiedener Ackerwildblumen sind in den Deckel eingearbeitet. „Je nachdem, ob man den Bierdeckel aufs Feld bzw. den Komposthaufen schmeißt oder ihn in einen Topf mit Erde gibt, neues (Blumen-)Leben entsteht und es wachsen herrliche, einheimische Ackerwildblumen“, sagt die HBLA-Schülerin Viktoria Zechner begeistert.

Kooperation FH - HBLA

Die Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule Salzburg und der HBLA ist aufgrund der fachlichen Ergänzung vielversprechend, denn die landwirtschaftlichen Kompetenzen werden mit den Kompetenzen der Materialkunde und der Bauplanung kombiniert.  „Unser Ziel ist es, in Zukunft aus aktuellen Nebenprodukten der Landwirtschaft hochwertige Baustoffe zu erzeugen. Dadurch sollte zum einen die Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Produktion erhöht und zum anderen neue hochwertige Baustoffe für das nachhaltige Bauen verfügbar gemacht werden“, erläutert Alexander Petutschnigg von der FH Salzburg und Konrad Steiner von der HBLA Ursprung abschließend: „Ein Fernziel wäre es sicher auch, wenn der Bauer zum regionalen Baustoffproduzenten werden könnte.“