"Natur in der Gemeinde"
Gemeinden holen Natur zurück in den Ort
- In der Henndorfer Käferburg leben etwa 1.400 Insekten.
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Vergangene Woche wurden zehn naturfreundliche Gemeinden aus dem Land Salzburg ausgezeichnet. So engagieren sich die Gemeinden für mehr Vielfalt im Ort.
WERFEN. Das Netzwerk "Natur in der Gemeinde" hat ein einziges Ziel: Auf den Wiesen des Bundeslandes soll wieder mehr kriechen, krabbeln, summen und brummen. Teilnehmende Gemeinden erhalten dafür jeweils 5.000 Euro pro Jahr, um Grünflächen naturnah zu gestalten, Workshops auszurichten oder Bauhof-Mitarbeiter fortzubilden. Laut einem Sprecher des Landes soll so das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Wichtigkeit der Biodiversität erhöht werden.
- Die Urkunden wurden an Vertreter von Werfen, Ebenau, Großarl, Mattsee, Wals-Siezenheim, Kaprun, Henndorf, Koppl und Berndorf in Werfen übergeben.
- Foto: Land Salzburg/Neumayr/Christian Leopold
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Aktuell sind 33 Salzburger Gemeinden Teil der Aktion. Zehn von ihnen feierten vergangene Woche ihr dreijähriges Bestehen im Programm und wurden am Donnerstag mit einer Urkunde ausgezeichnet. Darunter Ebenau, Henndorf, Mattsee, Koppl, Wals-Siezenheim, Berndorf im Flachgau, Großarl und Werfen im Pongau sowie Taxenbach und Kaprun im Pinzgau.
"Eine schöne Aktion für mehr Natur in unseren Gemeinden. Mein Dank für alle, die bereits mit viel Engagement mitmachen. Ich hoffe, dass noch viele weitere Gemeinden in Salzburg diesem Beispiel folgen", sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) anlässlich der Übergabe der Auszeichnungen in Werfen.
- Das Käferhotel in Henndorf
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Himbeeren für mehr Vielfalt
Eine naturnahe Pflege von öffentlichen Grünflächen bedeutet, mit umweltgerechten Mitteln zu arbeiten und weniger zu mähen. "Es geht um den Prozess, darauf aufmerksam zu machen, dass Themen wie Naturvielfalt nicht mit einem englischen Rasen funktionieren", erzählt der Bürgermeister von Ebenau, Johannes Fürstaller (ÖVP) auf Nachfrage. Ebenauer Grünflächen werden nun seltener gemäht, "was natürlich den Zeitaufwand für Bauhof-Mitarbeiter senkt", so Fürstaller. In den vergangenen Jahren setzte sich die Gemeinde außerdem für mehr Pflanzenvielfalt im Ort ein. "Wir haben in Ebenau in der Vergangenheit viele Himbeer-Sträucher und Obstbäume gepflanzt", bemerkt Fürstaller.
- Der Bürgermeister von Ebenau, Johannes Fürstaller (l.) und sein Team.
- Foto: Land Salzburg/Neumayr/Christian Leopold
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Ähnlich sieht es im kleinsten Dorf Österreichs aus. "Das Projekt 'Natur in der Gemeinde' bedeutet uns sehr viel", erklärt der Bürgermeister von Wals-Siezenheim, Andreas Hasenöhrl (ÖVP).
"In den letzten Jahren wurde besonders viel im Bereich der Blühflächen für Insekten und Bienen bereits sehr viel umgesetzt", betont Hasenöhrl weiter.
Auch zeigt sich der Bürgermeister sehr dankbar gegenüber den zwei engagierten Mitarbeitern der Gemeinde, die sich nachhaltig um die Grünflächen des Ortes kümmern.
- Blühbeauftrage Anita Himmer mit dem Henndorfer Bürgermeister Martin Köllersberger (ÖVP).
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In Henndorf gibt es seit 2018 sogar eine eigene Blühflächenbeauftrage. Anita Himmer erzählt: "Mir war es ein Anliegen, das Vorhaben breit aufzuziehen." Wir haben jetzt nicht nur mehr Blühflächen, ich habe auch Vorträge an Schulen gehalten", erzählt sie. Im Unterschied zu anderen Gemeinden habe Henndorf nicht so viele große Flächen. "Wir mussten viel mit Verkehrsinseln arbeiten und haben auch einige neu-gebaut", sagt Himmer. Neben mehreren Blühflächen an Bushaltestellen, einem Gemeinschaftsgarten und einer Benjeshecke im Henndorfer Ruhepark hauchte Himmer auch einer "Käferburg" Leben ein. In dem Konstrukt aus Holz leben zuweilen etwa 1.400 Insekten.
- In der Henndorfer Käferburg leben etwa 1.400 Insekten.
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