Theateraufführungen
Heilige Johanna der Schlachthöfe
- hochgeladen von Wolfgang Schweighofer
Bewegendes Schauspiel von Bertolt Brecht ist am 22. November im Kulturhaus Seekirchen zu sehen.
SEEKIRCHEN. "Es ist ein hochaktuelles Thema. Johanna kämpft gegen das System und will mehr Menschlichkeit vermitteln", berichtet Regisseurin Cassandra Rühmling, die in der Produktion "Die Heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertolt Brecht auch als Hauptdarstellerin versucht, das Gleichgewicht zwischen politisch-Absurdem und dramatisch-Komödiantischem auszuloten. Anlässlich des Jubiläums "75 Jahre Österreichische Staatsbürgerschaft von Bertolt Brecht" gelingt Rühmling eine berührende und bewegende Inszenierung, die bereits bei der Vorpremiere bejubelt wurde. "Schlachthöfe sind Arbeitsstätten, in denen Lebenszeit gegen Geld getauscht wird. Dazu kommt, dass die Umstände, in denen die Arbeiter leben, durchaus physisch und psychisch gesundheitsschädigend sein können", erklärt Rühmling, die diesem besonderen Aspekt die Heilige Johanna als Gegenpart mit Glauben und Vertrauen gegenüberstellt. “Die Hoffnung auf menschliche Helden ist stellvertretend für die eigene Ohnmacht. Was wir brauchen ist eine Heldin wie Johanna, als Empörung gegen Ungerechtigkeit. Missbrauch und Verdummungstaktiken. Politisches episches Theater bietet einen wunderbaren Rahmen, sich damit auseinanderzusetzen”, weiß Rühmling, der es vor allem darum geht, aufzuzeigen, dass Menschlichkeit und Moral im System des Kapitalismus keine Rolle spielen. Um die Konkurrenten in die Knie zu zwingen, ist dem Kapitalisten alles recht. Mit der Industrialisierung bekam der Kapitalismus einen rasanten Aufschwung und die Arbeitskraft wurde ausgebeutet. “Johanna kämpft für die Menschlichkeit”, so die Regisseurin, die sich mit ihrem zehnköpfigen Ensemble über eine hervorragende Zusammenarbeit freut. “Es ist ein einzigartiges Miteinander - eben Mensch sein”, berichtet sie im Sinne einer Textstelle von Johanna: “Erst müßt`, bevor der Mensch sich ändern kann, die Welt sich ändern”, sagt Johanna. Kapitalist Mauler entgegnet: “Erst muss, bevor die Welt sich ändern kann, der Mensch sich ändern.” Musikalisch begleitet die Produktion Schlagzeuger Robert Kainar.
Aufführungen des Salzburger Produktionsteams unter der Leitung von Rühmling finden am 14. November im Salzburger Jazzit, am 15. November im Verein Spektrum, am 21. November im Markussaal, am 22. November im Kulturhaus Seeekirchen sowie am 27. und 28. November im Salzburger Off-Theater statt.
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