"Im Winter werden viele Menschen inaktiv"
Allgemeinmediziner Florian Connert im Bezirksblätter-Interview über Frühjahrsmüdigkeit und Stressoren.
Was machen Sie als Arzt eigentlich, wenn Sie krank werden?
FLORIAN CONNERT: Das kommt bei mir zum Glück nur sehr selten vor. Als Arzt hat man ja täglich mit kranken Menschen und vielen verschiedenen Krankheitserregern zu tun, man wird also sozusagen ständig durch seine Patienten geimpft. Dadurch kann das Immunsystem nicht so schnell überrascht werden. Wenn ich jedoch einmal krank werde, gönne ich mir Ruhe und versuche viel zu schlafen.
Haben Sie irgendwelche Tipps und Tricks, wie man der Frühjahrsmüdigkeit entgegenwirken kann?
FLORIAN CONNERT: Ich kann nur viel Bewegung empfehlen – vor allem an der frischen Luft. Im Winter werden nämlich viele Menschen inaktiv. Sie bewegen sich nicht mehr so viel und essen viel mehr als sonst. Dadurch läuft der Stoffwechsel schlechter ab und dies führt wiederum zu anhaltender Müdigkeit. Auch das Sonnenlicht geht uns in unseren Breiten im Winter ab.
Wie halten Sie sich fit und gesund?
FLORIAN CONNERT: Ich versuche, regelmäßig Sport zu machen und vernünftig zu essen, damit ich mein Gewicht halten kann und nicht übergewichtig werde. Ich achte auch darauf, dass ich genug schlafe, obwohl das mit zwei kleinen Kindern nicht immer einfach ist.
Welche Sportarten können Sie als Arzt empfehlen?
FLORIAN CONNERT: Eine Kombination aus Ausdauer und Kraft wäre ideal, wobei jede für sich auch ihren Zweck erfüllt. Grundsätzlich soll sich jeder seine eigene Sportart suchen, damit der Spaß an der Bewegung nicht verloren geht und die Motivation, diese Sportart regelmäßig auszuüben, auch längerfristig gegeben ist. Es ist nicht entscheidend, was man tut, sondern dass man es tut. Einen Übergewichtigen mit Gelenksproblemen würde ich allerdings nicht zum Laufen schicken.
Stress gehört für viele Leute bereits zum Alltag. Was kann man dagegen unternehmen?
FLORIAN CONNERT: Man muss sich zuerst anschauen, wo der Stress überhaupt erzeugt wird. Ist die Ursache eine Überlastung im Beruf oder ein zu hoher Anspruch an sich selbst? Wenn man diese sogenannten Stressoren beinflussen kann, sollte man sie, wenn möglich, ausschalten. Wenn dies nicht möglich ist, sollte man auf einen geregelten Ausgleich setzen. Ich gehe zum Beispiel gern Fliegenfischen, dabei kann ich nämlich wunderbar abschalten. Ein Ausgleich muss aber nicht zwingend mit Sport in Verbindung stehen. Ein Musikinstrument zu spielen, kann genauso helfen.
Interview von Jorrit Rheinfrank
>> Mehr zum Thema „Gesundheit" erfahren Sie auch auf gesund.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.