Pole hing bewegungsunfähig im "Gattsprung"
30-jähriger Kletterer renkte sich die Schulter aus und musste von der Bergrettung über eine Steilwand abtransportiert werden
STROBL (buk). Unter schwierigsten Bedingungen mussten die Bergretter am Sonntag gegen 13.45 einen 30-jährigen Polen aus dem Postalmklettersteig bergen. Der Mann war gemeinsam mit drei Landsmännern gegen Mittag zur Tour aufgebrochen. Beim Überqueren des so genannten "Gattersprungs" renkte er sich allerdings das linke Schultergelenk aus. Alle Versuche seiner Kameraden, ihm die Schulter wieder einzurenken missglückten und der Verletzte konnte in einer senkrechten Wandpassage weder vor noch zurück. Ein weiterer Kletterer, der zufällig unterwegs war, sicherte den Polen in der Wand. Der Verletzte hatte keinerlei zusätzliches Sicherungsmaterial dabei.
Mit 200 Metern Seil sekrecht nach oben
Die Strobler Bergretter und zwei Alpinpolizisten konnten vor Ort erst das verletzte Schultergelenk provisorisch fixieren und den Polen – der starke Schmerzen hatte – im Anschluss mit 200 Meter langen Seilen senkrecht auf ein Geländeband befördern. Über einen Notsteig, den die Bergrettung selbst anlegen musste, konnte der Mann bis zur Postalmstraße gebracht und gegen 17.30 Uhr den Sanitätern des Roten Kreuzes und einem Arzt übergeben. Auch hier schieterten die Versuche, den Arm einzurenken. Der 30-Jährige wurde in das Krankenhaus nach Bad Ischl gebracht.
Tiefster Einschnitt in die Klamm
Bei diesem Vorfall handelt es sich laut Bergrettung um einen "worst case". Der "Gattsprung" bildet an der Unfallstelle den tiefsten Einschnitt in die Klamm. Auch eine Bergung klammauswärts sei kaum möglich. Vor allem die Strobler Ortsstelle der Bergrettung übt gerade hier häufig den Ernstfall – weshalb der Pole ohne größere Zwischenfälle geborgen werden konnte.
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