Vorsitz der Landesagrarreferenten
Regional geht vor Bio

Der oberösterreichische Argralandesrat Max Hiegelsberger übergibt den Vorsitz der Landesagrareferenten an seine Salzburger Kollegen Josef Schwaiger. Im Bild mit Landwirtschaftskammerpräsdenten Rupert Quehenberger. | Foto: Gertraud Kleemayr
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Kürzlich wechselte der Vorsitz der Landesagrarreferenten von Oberösterreich nach Salzburg. Landesrat Josef Schwaiger übernimmt von oberösterreichischen Kollegen Max Hiegelsberger. 

BERNDORF. "Die Fähigkeit zur Selbstversorgung mit Lebensmitteln hat oberste Priorität", umreißt Landesrat Josef Schwaiger seinen Schwerpunkt. Die Wichtigkeit der Selbstversorgung  zeigte sich auch angesichts der Corona-Pandemie. Schwaiger will dabei in erster Linie auf  Regionalität setzen und erst in zweiter Linie auf Bio. Denn da hat Salzburg mit über 50 Prozent Biobauern sowieso die Nase vorn.

SalzburgerLand-Pickerl

Die Verbraucher wollen wissen, wo die Lebensmittel her kommen, und die Bauern erhalten damit einen zusätzlichen Absatzmarkt. Deshalb schlug auch das im Vorjahr gestartete SalzburgerLand Herkunftszertifikat mit 130 Produzenten mit 800 zertifizierten Produkten alle Rekorde. Der Run ist so gross, dass vorerst ein Aufnahmestopp gilt, damit die Überprüfung der Kriterien gewährleistet bleibt. "Regionalität bedeutet Klimaschutz und deshalb ist es umso wichtiger, dass Konsumenten klar erkennen können, woher die Lebensmittel stammen", so Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger, der das Salzburg-Pickerl gemeinsam mit Landesrat Schwaiger ins Leben rief.

Regionale Produkte in öffentlichen Küchen 

Unter dem Vorsitz vom oberösterreichischen Argrarlandesrat Max Hiegelsberger haben sich im Juni alle neun Agrarreferenten darauf verständigt, die Bundesregierung in ihrem Bemühen um mehr Regionalität in der öffentlichen Beschaffung mit voller Kraft zu unterstützen. „Regionale Lebensmittelbeschaffung wird ein wesentlicher Baustein zur Sicherung der heimischen Lebensmittelproduktion sein. Dabei muss die öffentliche Hand eine Vorreiterrolle übernehmen", betont Hiegelsberger. In Oberösterreich will man neben den öffentlichen Küchen auch die Küchen von Großbetrieben mit ins Boot holen. „Schlussendlich weisen regionale Lebensmittel in Österreich aufgrund der naturverträglichen Herstellung und der kurzen Transportdistanzen eine sehr positive Ökobilanz auf. Der verstärkte Absatz regionaler Lebensmittel wirkt sich somit mehrfach positiv aus“, fügt Amtskollege Schwaiger hinzu. Da es dabei aber Schwierigkeiten im Ausschreibungssystem gibt, arbeiten die Länder mit der Bundesregierung an einem neuen Regelwerk für die Beschaffung.

Besseres Essen braucht einen besseren Preis

"Ein Urlauber soll in Salzburg auch ein Salzburger Frühstück bekommen", so Schwaiger, der in lokalen Produkten auch ein Aushängeschild fürs Land sieht. Der höhere Preis wird wettgemacht durch die Zufriedenheit der Gäste. Dabei verweist Schwaiger auf die Erfahrung von Gastronomen, die sagen sie verdienen besser, seit sie regionale Produkte auf den Tisch bringen.

Zwei Jahre bis zur neuen EU-Agrarförderung

Einer der wichtigsten Punkte für Schwaiger ist, der Landwirtschaft Planungssicherheit für die kommenden beiden Jahre zu geben. „Noch nie waren so viele Fragen offen. Die Jahre 2021 und 2022 sind Übergangsjahre, da sich die neuen Richtlinien der EU-Kommission bis 2023 verzögern werden", so Schwaiger.

Green Deal der EU

Mit dem Green Deal will die EU den Klimawandel zu bekämpfen und Europa bis 2050 zum weltweit ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. „Mehr in den Fokus muss jedoch die Ernährungssicherheit rücken. Das steht derzeit beim Green Deal nicht im Vordergrund“, hebt Schwaiger hervor und er fügt hinzu: „Einige Mitgliedsstaaten haben durch Biolandbau und Umweltprogramme bereits große Vorleistungen hin zu einer noch nachhaltigeren Land- und Forstwirtschaft unternommen. Diese müssen unbedingt durch die Kommission anerkannt und auch finanziell abgegolten werden", so Schwaiger, der hier die Vorreiterrolle Österreichs betont. Und weiter: "Während im Binnenmarkt die Standards erhöht werden, wird der Import aus Ländern mit deutlich niedrigeren Standards ermöglicht. Das gefährdet die Existenz der bäuerlichen Familien und drängt die europäische Agrarproduktion in Länder mit fragwürdigen Produktionsbedingungen.“ 
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