Energie sparen
Derzeitige Energiekrise als Möglichkeit zum Wandel verstehen
Das Ökosoziales Forum Salzburg tagte mit einer Podiumsdiskussion in Hallwang und brachte ein brandheißes Thema auf die Bühne: die Bewältigung der Energiekrise im Winter.
HALLWANG/SALZBURG. "Es stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob wir unser Energiesystem umstellen müssen, sondern wie schnell wir das können", hieß es vor kurzem in der Veranstaltungshalle Hallwang, zu der das Ökosozialen Forum Salzburg lud.
Dabei ging es nicht nur darum, das Thema der Energieversorgung als Chance zu sehen, sondern auch wie sich Salzburg auf die Energiekrise und den bevorstehenden Winter vorbereitet und was man als Einzelner tun kann.
"In Zeiten, in denen europaweit Strommangel herrscht, zeigen diese Zahlen eines deutlich: Es stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob wir unser Energiesystem umstellen müssen, sondern nur wie schnell wir das machen können", sagte der Obmann des Ökosozialen Forum Salzburgs, Präsident Rupert Quehenberger. Denn es sei ein Fakt, dass in Österreich zwischen zehn und 15 Prozent weniger Strom produziert wird, als die Österreicher verbrauchen.
Strommangel nicht nur in Salzburg
Bei der Podiumsdiskussion merkte man an, dass man sich vor Augen führen müsse, dass der Strommangel kein österreichisches, sondern ein europaweites Problem sei.
"Frankreich hat sich im vergangenen Jahr vom Exporteur zum Importeur entwickelt, Deutschland steckt mitten in der Energiewende und wird in den kommenden Jahren auch kaum Strom exportieren können. Allein diese Entwicklung zeigt, dass wir nicht damit rechnen dürfen, dass sich die Strompreise in nächster Zeit wieder nach unten entwickeln", stellt Wolfgang Syrowatka vom Verbund klar und weist darauf hin, dass jede Kilowattstunde, die regional erzeugt wird, dabei helfen kann, denn Bedarf zu decken und Abhängigkeiten von anderen zu reduzieren.
Salzburg entwickelt 3-Stufen-Plan
Landesrat Josef Schwaiger, Vorsitzender des Energielenkungsbeirates des Landes Salzburg, versicherte, dass das Land Salzburg gut vorbereitet sei: "Die Menschen haben den Ernst der Lage erkannt und sind bereit, ihren Beitrag zu leisten", sagte Schwaiger.
"Schon seit September können wir beobachten, dass der Stromverbrauch jeden Monat um etwa sieben Prozent zurückgegangen ist" Josef Schwaiger
Er wies darauf hin, dass man sich derzeit in der ersten Stufe des Energieplans des Landes befinde: die freiwilligen Einsparungen. Als zweite Stufe des Energieplans seien verordnete Einsparungen geplant und als dritte Maßnahme bestimmte Flächenabschaltungen. Letztere, von einigen als drastische Maßnahmen gesehen, könnten jedoch notwendig werden, um die Netzstabilität zu gewährleisten und die kritische Infrastruktur abzusichern.
Flächenabschaltung drohen
"Unser Hauptziel ist es, die Flächenabschaltungen zu verhindern", sagte Irene Schulte, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Salzburg, die ergänzte, dass keiner einschätzen könne, welche Auswirkungen solche Flächenabschaltungen auf Maschinen und die Unternehmen haben könnten.
Schulte betont: "Das Wichtigste für die Wirtschaft ist es aus aktueller Sicht, Einsparungen und Änderungen in den Produktionsverläufen vorzunehmen. Hier werden etwa Produktionsschienen schon jetzt von Spitzen- in Randzeiten verlegt. Gleichzeitig versuchen wir, unsere Betriebe bestmöglich auf die drohenden Abschaltungen vorzubereiten."
Keine Angst in der Energiekrise
Die Anwesenden waren sich in ihrer Einschätzung einig, dass die aktuelle Situation zwar ernst sei, aber kein Grund für Angst. "Angst ist und war noch nie ein guter Ratgeber", lautete die vorherrschende Meinung.
"Gerade in der aktuellen Situation wird deutlich, dass vor allem im Recyceln und Wiederverwerten eine große Chance liegt, unsere Rohstoffe auch künftig zu sichern und gerade in diesem Bereich jetzt eine massive Entwicklung losgebrochen wurde", hieß es bei der Diskussion.
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