Mikroorganismen – Die Bewohner unseres Körpers
100 Billionen Kleinstlebewesen hat der Mensch im Körper. Nur die wenigsten der Zellen sind menschlich. Zehnmal mehr davon gehören zu den körperfremden Mikroogranismen.
SALZBURG (mst). Die mikroskopisch kleinen, pflanzlichen oder tierischen Organismen (Mikroorganismen) befinden sich überall im Körper. Mittlerweile wurde schon mehrmals nachgewiesen, dass Organismen wie Bakterien und Viren wichtig für den Körper sind.
Kleine Lebewesen bringen große Wirkung
"Am meisten Mikroorganismen befinden sich im Darm. Im richtigen Zusammenspiel können sie dort beispielsweise vor infektiösen Durchfallerkrankungen schützen. Beeinflusst werden alle Vorgänge im Körper von den Darmbewohnern", weiß Markus Hell vom Lehrlabor der PMU Salzburg (Paracelsus Medizinische Privatuniversität). Auch auf die Atemwege haben die Mitbewohner des menschlichen Körpers positiven Einfluss. "Bakterien, Viren und Pilze befinden sich unter dem Kehldeckel und gelangen bis in die tiefsten Winkel der Lunge – auch bei bester Gesundheit des Körpers. Je größer die Vielfalt an Keimen ist, desto stabiler ist die Gesundheit der Atemwege", erklärt Angela Zacharasiewicz – Leitende Oberärztin (Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde) im Wilhelminenspital Wien. "Kommt es zu einer chronischen Erkrankung, nimmt die Vielfalt mit der Dauer und Schwere der Krankheit immer weiter ab", betont die Ärztin.
Medikamente können auch schaden
Oft wird im Falle einer Krankheit zu voreilig auf Antibiotika zurückgegriffen. Ines Zollner-Schwetz von der Medizinischen Universität Graz weiß: "Bereits die einwöchige Einnahme eines Antibiotikums kann die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm deutlich verändern. Nach einigen Wochen ist bei den meisten gesunden Erwachsenen der Ausgangszustand fast wiederhergestellt." Jedoch sollte gerade bei Kindern der Umgang mit Antibiotika noch vorsichtiger sein: "In den ersten Lebensjahren eines Kindes können Antibiotika tiefgreifendere Auswirkungen haben. Studien haben gezeigt, dass Übergewicht auf eine Antibiotikatherapie in frühen Lebensphasen zurückgeführt werden kann", so Zollner-Schwetz weiter.
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