Der Boden wird knapp

Gemeinden, Touristiker und Klimaschützer ziehen an einem Strang für bewussten Umgang mit den heimischen Böden. | Foto: Foto: RV Trumerseen
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  • Gemeinden, Touristiker und Klimaschützer ziehen an einem Strang für bewussten Umgang mit den heimischen Böden.
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SEEHAM (lin). "Wenn wir so weitermachen wie bisher, geht uns der Boden für Ernährung, für Hochwasserschutz und für Klimaschutz aus". Das sagte der Oberösterreichische Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) bei einer Tagung in Seeham. Aber glaubt man den verschiedenen Experten, dann ist Anschobers Warnung mehr als übertriebene Sorge der Öko-Partei: Konrad Pesendorfer (Generaldirektor Statistik Austria), Karl Kienzl (Geschäftsführer-Stv. Umweltbundesamt) und Kurt Weinberger (Vorstandsvorsitzender Österreichische Hagelversicherung) blasen ins selbe Horn. In ihrem Appell heißt es: „Der gegenwärtige Bodenverbrauch gefährdet die Lebensgrundlagen der nächsten Generationen."

Starker Tobak

In den vergangenen zehn Jahren wurden durchschnittlich 20 Hektar, das entspricht 30 Fußballfeldern, pro Tag verbaut. Pro Tag! Und was tun wir mit diesen enormen Flächen? Wir bauen hauptsächlich Supermärkte und Straßen: Österreich hat mit 1,8 m² die höchste Supermarktfläche pro Kopf in ganz Europa (Italien: 1,0 m², Frankreich: 1,2 m²). Wir haben mit 15 Meter pro Kopf eines der dichtesten Straßennetze weltweit. Der Vergleich: In Deutschland gibt es 7,9 Meter und in der Schweiz: 8,1 Meter Straße pro Kopf.

Wenn es so weitergeht, dann stehen in 200 Jahren keine Agrarböden mehr zur Verfügung. Die Konsequenzen wären weitreichend. Die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln wäre gefährdet, ebenso rund 500.000 Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Tourismus. "Das ist nicht akzeptabel“, heißt es in der "Seehamer Erklärung!", denn „Bodenlos ist brotlos. Bodenlos ist arbeitslos. Bodenlos ist heimatlos.“

Ölo-Katastrophe

Durch das großflächige Versiegeln von Wiesen verliert der Boden die Fähigkewit, Wasser und Kohlenstoff zu speichern. Das erhöht die Gefahr von Überschwemmung, Muren und Hochwasser erheblich und beschleunigt den Klimawandel.

Die Lösung: Brachland nutzen

In Österreich gibt 130.000.000 m², das sind 13.000 Hektar brach liegendes Industrieland. Inklusive Gewerbeflächen und leerstehender Häuser schätzt man die verbaute ungenutzte Fläche auf 400.000.000 m² oder 40.000 Hektar. Das entspricht in etwa der Fläche der Stadt Wien.

Leicht gesagt

Das neue Raumordnungsgesetz ist für viele ein kleiner aber wesentlicher Schritt in die richtige Richting. Aber weil das beste Gesetz nur so gut ist wie die Menschen, die es umsetzen, wurden in Seeham 28 Raumordnungs-Beamte und Gemeinde-Mitarbeiter an vier Lehrgangstagen fundiert in Sachen "nachhaltige Raumplanung" weitergebildet. Fünf von ihnen aus den Gemeinden Seeham, Neumarkt und Straßwalchen haben eine Art Bodenschutz-Diplom erworben. Der Lehrgang wurde von den Ländern Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich bzw. Kärnten gefördert und vom Klimabündnis in Kooperation mit dem Regionalverband Salzburger Seenland durchgeführt.

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