Giftköder in Hundewiese: Sieben Tiere tot

"Die Hundemorde tragen Merkmale eines terroristischen Anschlages“, so LAbg. Helmut Naderer. | Foto: Naderer
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SEEKIRCHEN (fer). Freitagabend verendete ein Hund, der sich an diesem Tag auf der eingezäunten Seekirchner Hundewiese oberhalb vom Schloss Seeburg aufgehalten hatte, qualvoll an einer Vergiftung. Sechs weitere Vierbeiner, die ebenfalls dort waren, sollen am Wochenende verendet sein, zwei weitere dürften eine Vergiftung überlebt haben. Gemeldet wurden der Polizei offiziell nur zwei tote Tiere. "Auch schon diese beiden Fälle ließen uns auf ausgelegte Gitfköder schließen", erzählt der Seekirchner Abteilungsinspektor Wolfgang Arnstorfer im Gespräch mit den Bezirksblättern.
Der tierärztlichen Obduktion des ersten Hundes zufolge fand sich im Mageninhalt eine bläuliche Substanz. Es besteht der Verdacht, dass es sich dabei um Blaukorn, ein für Tiere giftiges Düngemittel handelt. Die Hunde dürften auf der Wiese vergiftete Wurstköder gefunden und gefressen haben. "Aufgrund des Obduktionsergebnisses veranlassten wir gemeinsam mit dem zuständigen Amtstierarzt, dass der Mageninhalt des untersuchten Hundes in ein Labor nach Mödling zur Untersuchung geschickt wurde", so Abteilungsinspektor Arnstorfer. Auf dem Gelände der Wiese selbst hat die Polizei Arnstorfer zufolge keine ausgelegten Köder gefunden: "Das wundert mich auch nicht, es ist sehr schwer, in dem hohen Gras etwas zufinden."
Die 2002 von Team Stronach-Klubobmann Helmut Naderer und Club Aiderbichl-GF Michael Aufhauser geschaffene Hundefreilaufwiese ist nun bis auf weiteres geschlossen. Aufhauser setzte nun auch eine 1.000 Euro-Belohnung zur Ergreifung des Täters aus. Die Polizei bittet Zeugen, sich in der Seekirchner Dienststelle zu melden.

Raktion Naderers

„Wenn ich die Vorgangsweise nach meiner polizeilichen Ausbildung beurteile, dann tragen die Hundemorde Merkmale eines terroristischen Anschlages“, so Landtagsabgeordneter Helmut Naderer zu den Vorfällen. Er begründet dies so: „Es wird wahllos Leid (Mensch und Tier) herbeigeführt. Dem Täter geht es nur darum zu töten, egal welchen Hund“.

Heute Vormittag tagte auf der Hundewiese ein Krisenstab, gebildet aus Mitarbeitern von Gut Aiderbichl, der Obfrau des Hundewiesenvereins und Klubobmann Helmut Naderer. Teilweise waren Landesveterinär Hofrat Josef Schöchl und Tierarzt Manfred Arnezeder per Telefonkonferenz zugeschaltet.

Sofortmaßnahmen

Ein Krisenstab, gebildet aus Mitarbeitern von Gut Aiderbichl, der Obfrau des Hundewiesenvereins und Helmut Naderer hat am Montag beschlossen: Die vier Hektar große Wiese wird so kurz wie möglich gemäht und das Gras sondermüllmäßig entsorgt. Die gesamte Anlage bekommt große Scheinwerfer und wird mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Das Areal wird zukünftig kameraüberwacht.
Die Wiese bleibt bis zur vollständigen Umsetzung aller beschlossen Maßnahmen gesperrt.

Giftwarnkarte

Im Inernet gibt es eine sogenannte Giftwarnkarte einer privaten Initiative, die eng mit Tierärzten, mit der Polizei und den Veterinärbehörden aktuell Giftköder-Meldungen auf einer Karte mit Informationen hinterlegt. Auch eine App steht auf dieser Seite zum Download bereit: www.giftwarnung.info.

"Die Hundemorde tragen Merkmale eines terroristischen Anschlages“, so LAbg. Helmut Naderer. | Foto: Naderer
Im eingezäunten Freilaufgelände in Seekirchen dürften sieben Hunde einen Giftköder gefressen haben (Symbolbild). | Foto: RMA-Archiv
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