Mit Fotos gegen das gefährliche Handy
Flachgau verkehr(t) -
BERGHEIM/ST. Michael (lin). Der eine fährt mit dem Handy in der Hand auf der Taunerautobahn mit 161 Sachen, und die andere telefoniert auf der Westautobahn bei Bergheim während sie freihändig fährt. Noch dazu mit 102 km/h in der 80er-Zone. Das belegen Fotos der Polizei. Pech für die beiden Lenker: Seit Jahresbeginn 2017 kann das Telefonieren am Steuer auch mit Fotobeweis ohne Anhaltung geahndet werden - eine Gesetzesänderung macht's möglich.
Häufigste Unfallursache.
Richtig gelesen. Weder der Alkohol noch die Raserei sind die Hauptgründe für Verkehrsunfälle mit Verletzungen, sondern Unaufmerksamkeit und Ablenkung. "Da gehören natürlich alle anderen Dinge wie das Bedienen von Navi-Geräten, CD-Playern oder Zigarettenanzünden auch dazu", erklärt Oberst Friedlich Schmidhuber, Leiter der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion. "Aber das Handy ist die häufigste Ablenkung, davon kann man ausgehen."
Von der Landesverkehrsabteilung Salzburg werden pro Monat ca. 80 Anzeigen erstattet. Wer beim Telefonieren erwischt und angehalten wird, zahlt ein Organstrafmandat in der Höhe von 50 Euro. Bei einer Anzeige via Fotobeweis sind es 70 Euro aufwärts. Gemessen an den Strafen, die auf Raserei und vor allem Alkohol am Steuer stehen, ist das lächerlich wenig: "Wir wollen keinen totalen Überwachungsstaat", sagt Schmidhuber. "Wir setzen auf Einsicht und Aufklärung durch die Medien. Telefonieren wird von Vielen extrem unterschätzt und nichts als Gefahr wahrgenommen. Der neue Fotobeweis wird helfen, aber es wird dauern, bis Telefonieren am Steuer mit Alkohol am Steuer gleichgestellt wird."
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