Weniger Schienentransporte verschärfen Verkehrssituation
Rückläufiger Güterverkehr entlang der Lokalbahn
BERGHEIM (kha). Den drastischen Rückgang des Schienengüterverkehrs entlang der Salzburger Lokalbahn beanstandet der Grüne Wirtschaftssprecher Josef Scheinast. "Der Güterverkehr auf der Lokalbahn ist in den letzten Jahren um 90 Prozent gesunken", so der Abgeordnete. "Waren es in den Jahren 2005 bis 2007 noch jeweils rund 400.000 Tonnen, die entlang der Lokalbahnstrecke im Flachgau bewegt wurden, lag der Anteil im Jahr 2015 nur noch bei 50.000 Tonnen."
LKW auf Schiene bringen
Als Konsequenz dieser Entwicklung fordert Scheinast nun den Einsatz eines Güterverkehrsbeauftragten bei der Salzburg AG, der sich speziell um die Verlagerung der Transporte auf die Schiene bemüht. "Es muss jemanden geben, der sich aktiv darum kümmert und überlegt, welche Transportwege auf die Schiene verlagert werden könnten." Daneben möchte er für Gewerbegebiete#+eine verpflichtende Quote von Warenverkehr auf der Schiene einführen. "Klima- und Umweltschutz dürfen als Ziele nicht hinten angereiht werden," so Scheinast.
Kritik an Siggerwiesen
Auch beim Abfallverband Siggerwiesen verortet Scheinast mehr Potential, was den#+Anteil der Mülltransporte mit der Bahn betrifft. Dieser entwickle sich, kritisiert der Abgeordnete, rückläufig.
Keine freie Wahl
Georg Matousch, Geschäftsführer in Siggerwiesen stimmt dem nicht zu: "Wir haben derzeit zwei große Endabnehmer für die thermische Verwertung in Lenzing und Wels. Davon kann aber nur Lenzing mit dem Zug angefahren werden, weil die Verbrennungsanlage in Wels über keinen Gleisanschluss verfügt. Wir können oft nicht beeinflussen, welche Anlage angefahren wird, etwa dann, wenn eine in Wartung ist.
50:50 für Bahn und LKW
Etwa 50–55.000 Tonnen Müll im Jahr werden von uns aus in die thermische Verwertung gebracht", so Matousch. "Etwa die Hälfte davon wird per LKW und die andere Hälfte mit der Bahn transportiert. Wir sprechen da von etwa drei LKW pro Tag. Die Speditionen in der näheren Umgebung bewegen täglich Hunderte von LKWs." Und weiter: "Damit will ich veranschaulichen, dass die Verkehrsproblematik in Bergheim und anderen umliegenden Gemeinden sicher nicht durch Siggerwiesen verursacht wird." Scheinast zeigt sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden: "Warum werden überhaupt Verträge mit Anlagen abgeschlossen, die keinen Gleisanschluss haben? Da fängt ja das Problem schon an."
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